Neuer Abnehmervertrag für MVV Umwelt

Ein Teil der benötigten Energie für den Chemiestandort Leuna kommt künftig von der dortigen Abfallverbrennungsanlage. Leuna ist der größte Chemiestandort in Deutschland.

Abfälle für Chemie


Die Abfallverbrennungsanlage in Leuna wird künftig die Unternehmen des Chemiestandorts mit Strom und Wärme versorgen. Darauf haben sich die beiden Vertragspartner, InfraLeuna GmbH und die Mannheimer MVV Umwelt Asset GmbH verständigt. Kern des Vertrages ist die künftige Lieferung von Wärme und Strom aus der thermischen Abfallbehandlungsanlage (TREA) der MVV Umwelt an die InfraLeuna GmbH, die Eigentümer und Betreiber der Infrastruktureinrichtungen am Chemiestandort Leuna ist.

Die gelieferte Energie soll vorzugsweise zur Versorgung der Standortkunden dienen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Der Beginn der Lieferungen ist für Mitte 2014 vorgesehen. Bis dahin wollen InfraLeuna und MVV Umwelt die erforderliche Infrastruktur aufbauen.

Der Kooperationsvertrag sei Bestandteil eines umfassenden Energiekonzepts der InfraLeuna GmbH für den Chemiestandort Leuna, heißt es weiter. Das Energiekonzept sei auf eine langfristige und wettbewerbsfähige Energieversorgung der Unternehmen am Chemiestandort Leuna ausgerichtet.

Die TREA Leuna verwertet seit 2005 Abfälle aus Kommunen und Industrie. Die aktuelle Kapazität des Kraftwerks liegt bei nominell 390.000 Tonnen Abfall pro Jahr. Dabei entsorgt MVV Umwelt die Abfälle aus Landkreisen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Das Unternehmen, das zur Mannheimer MVV Energie Gruppe gehört, zählt mit einer jährlichen Verwertungskapazität von rund 1,6 Millionen Tonnen zu den drei führenden Betreibern von Abfallverbrennungsanlagen in Deutschland. MVV Umwelt betreibt insgesamt fünf Kraftwerke und entsorgt neben Industrieabfällen den Restabfall von insgesamt 19 kommunalen Gebietskörperschaften, in deren Einzugsgebiet rund vier Millionen Einwohner leben.

Die InfraLeuna GmbH ist Eigentümer und Betreiber der Infrastruktureinrichtungen am Chemiestandort Leuna. Die Geschäftstätigkeit der InfraLeuna ist in erster Linie darauf gerichtet, allen Standortunternehmen Infrastrukturdienstleistungen und -lieferungen zu möglichst günstigen Preisen zur Verfügung zu stellen. Leuna ist mit einer Fläche von 1.300 Hektar – dies entspricht 1.800 Fußballfeldern – der größte Chemiestandort der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1990 haben sich international tätige Konzerne wie ARKEMA, BASF, DOMO, Innospec, Linde, TAMINCO und TOTAL ebenso wie zahlreiche mittelständische Unternehmen für den Standort Leuna entschieden und bis jetzt 6 Milliarden Euro investiert. Heute ist der Chemiestandort Leuna ein Industrieareal mit über 100 Unternehmen und etwa 9.000 Arbeitsplätzen.

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