Umfrage

Die Mehrheit der deutschen Verbraucher sieht die Abfallentsorgung als eine Aufgabe der öffentlichen Hand. Weniger als ein Drittel befürworten die Privatwirtschaft. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage.

Abfallentsorgung: Bundesbürger sehen öffentliche Hand in der Pflicht


Die konkrete Steuerung bei der Abfallentsorgung sehen 70 Prozent als eine Aufgabe der öffentlichen Hand. 29 Prozent sind der Meinung, die Privatwirtschaft sollte mit der Müllentsorgung federführend beauftragt werden. Das ist das Ergebnis des „IFAT Environment Index 2018“, wofür 1.000 Bundesbürger über ein Marktforschungsinstitut bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.

Nach Ansicht der Bundesbürger geht das Thema „Abfall“ grundsätzlich jeden an und braucht verantwortliches Handeln (89 Prozent). Jeder Zweite spricht sich sehr selbstkritisch dafür aus, den eigenen Müll zu reduzieren – beispielsweise durch einen Verzicht auf Coffee-to-go-Becher.

Das jährliche kommunale Abfallaufkommen Deutschlands zählt zu den höchsten in Europa und liegt im Vergleich der 28 EU-Staaten auf dem dritten Rang (EU-Statistik 2016). Ein Zwei-Personen-Haushalt kommt demnach auf rund 1.200 Kilogramm im Jahr – das entspricht dem Gewicht eines Kleinwagens.

Plastikmüll als ernste Gefahr

Wie die Umfrage ebenfalls zeigt, sehen die Bundesbürger Kunststoffabfälle kritisch: 71 Prozent der Verbraucher stufen Plastikmüll als eine ernste bis sehr ernste Gefahr für die Umwelt ein. 72 Prozent fordern, bereits bei der Herstellung auf die spätere Entsorgbarkeit der Produkte zu achten. Wie bei Papier und Glas könnte eine sortenreine Plastik-Trennung das Recycling wirtschaftlich sinnvoll machen.

„Der IFAT Environment Index zeigt, dass die große Mehrheit der deutschen Verbraucher auf Umwelttechnologien setzt, um Müllprobleme in den Griff zu bekommen. 74 Prozent plädieren dafür, Abfall künftig so verwertbar zu machen, dass Müll zum wertvollen Rohstoff wird“, sagt IFAT-Chef Stefan Rummel. „Ein nachhaltiges Kreislaufwirtschaftssystem bietet die Chance, mit technologischer Hilfe Kunststoffe effizient wiederzuverwerten. Auf der Weltleitmesse für die Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT vom 14. Bis 18. Mai 2018 in München werden Experten konkrete Lösungen präsentieren, wie die drängenden Herausforderungen des Plastikmülls in Deutschland, Europa und weltweit gelöst werden sollten.“

 

© 320° | 08.05.2018

Mehr zum Thema
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
PreZero plant LVP-Sortieranlage in Dänemark
Dopper führt digitalen Produktpass ein
Rohstoffimporte: „Höchste Zeit für einen Kurswechsel“
Gute Nachfrage lässt Altpapierpreise steigen
Deutsche Industrie weiter im Plus
„Wir bieten moderne Büroräume und günstige grüne Energie“
Bis zu 11 Millionen Tonnen Plastikmüll auf dem Meeresboden
Kosmetikmarke Lush verwendet „Prevented Ocean Plastic“