Bilanz 2016

Der Abfallwirtschaftsbetrieb München hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 2,46 Millionen Euro erzielt. In vielen Bereichen hat der Kommunalbetrieb höhere Erlöse erwirtschaften können. Dass der AWM dennoch einen Verlust verbucht, hat andere Gründe.

Abfallwirtschaft München mit 2,5 Millionen Euro Verlust


Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) hat das vergangene Jahr mit einem Minus von rund 2,46 Millionen Euro abgeschlossen. Dennoch war das Jahr erfolgreich, wie der Kommunalbetrieb klarstellt: „Dieser Fehlbetrag wird nicht von den regelmäßigen Geschäftsvorfällen des AWM verursacht, sondern ist eine Folge der gebührenrechtlichen Vorgaben.“ In den vergangenen Jahren hatte der Abfallwirtschaftsbetrieb die Abfallgebühren deutlich gesenkt.

Insgesamt erwirtschaftete der AWM im vergangenen Jahr Umsatzerlöse in Höhe von 191,45 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Minus von rund 13,6 Millionen Euro. Der Rückgang ist unter anderem auf höhere Abschreibungen auf Wiederbeschaffungszeitwerte und deutlich gestiegene Rückstellungen für Gebührenausgleich zurückzuführen.

Höhere Altpapiererlöse

In vielen Sparten konnte der AWM den Umsatz aber auch steigern. So hat der Betrieb allein bei der Haus- und Gewerbemüllsammlung rund 6,63 Millionen Euro mehr als im Vorjahr eingenommen – insgesamt waren es 118,76 Millionen Euro. Grund hierfür waren eine Gebührenerhöhung und die Erschließung von Neubaugebieten.

Auch bei der Sammlung und Verwertung von Wertstoffen konnte mit 12,59 Millionen Euro etwas mehr als im Vorjahr eingenommen werden. Alleine im Bereich Altpapier haben sich die Erlöse um 370.000 Euro verbessert.

In etwa gleichgeblieben sind die Einnahmen durch die zusätzliche Anlieferung von Abfällen am Heizkraftwerk Nord – hier verbucht der AWM 3,35 Millionen Euro. „Trotz einer erhöhten Verbrennungsmenge stagnieren die Einnahmen aus der Energiegutschrift aus der Müllverbrennung“, erklärt das Unternehmen. Insgesamt spricht der AWM aber von höheren Einnahmen bei der Verbrennung, da mit 706.000 Tonnen Restabfälle insgesamt 21.000 Tonnen mehr als im Vorjahr verbrannt wurden.

Höherer Verlust für 2017

Für das laufende Jahr 2017 rechnet der AWM in etwa mit den gleichen Erträgen wie im Vorjahr. Da aber Material- und Personalaufwand steigen sollen, rechnet der Kommunalbetrieb mit einem Jahresverlust von 6,14 Millionen Euro. Bei dieser Schätzung ist der Verlauf des ersten Quartals 2017 bereits mit einkalkuliert. Bevor diese Zahlen bekannt waren, wurde das Minus sogar auf 17,20 Millionen Euro geschätzt.

© 320°/ek | 04.07.2017

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