Langfristiger Vertrag

Nach über zwei Jahren Verhandlungen ist es soweit: Die AGR hat langfristige Verträge über die Auskopplung von Fernwärme geschlossen. Damit verbunden sind Investitionen in Millionenhöhe, unter anderem in eine vierte Turbine.

AGR liefert Fernwärme ins Steag-Netz


Die Müllverbrennungsanlage RZR Herten wird ab der Heizperiode 2018/19 Fernwärme in das Netz von Steag liefern. Geplant ist die Auskopplung von 600 Gigawattstunden pro Jahr. Eine entsprechende Vereinbarung haben heute (19. Dezember) die RZR-Betreibergesellschaft AGR mit den Hertener Stadtwerken und den Netzbetreibern Steag Fernwärme und Uniper Fernwärme geschlossen.

Wie die AGR mitteilt, könnten mit der Fernwärme aus dem RZR rund 25.000 Haushalte versorgt werden. Der Vertrag mit Steag habe eine Laufzeit von 25 Jahren und werde vor allem in den kühleren Monaten zum Tragen kommen. Steag werde die Fernwärme des RZR an Uniper Wärme weiter verkaufen. In den warmen Sommermonaten hingegen wird das RZR Heerten schwerpunktmäßig Strom an den exklusiven Energie-Vertragspartner Hertener Stadtwerke liefern.

Investition in zusätzliche Turbine

Die AGR kündigt an, im Rahmen der Vereinbarung bis zu 25 Millionen Euro zu investieren. Geplant seien unter anderem eine dritte Energiezentrale, eine vierte Turbine und die dazugehörige technische Infrastruktur. „Unsere bereits heute gute CO2-Bilanz wird sich durch die höhere Energieeffizienz mit der Fernwärmeproduktion deutlich verbessern“, ist sich Joachim Ronge, Vorsitzender der AGR-Geschäftsführung, sicher. Weit mehr als ein Nebeneffekt sei zudem die Tatsache, dass sich durch die langfristige Energieabnahme aus dem Abfallkraftwerk RZR Herten auch die Verbrennungsentgelte stabil halten ließen.

Die vereinbarte Zusammenarbeit der beteiligten Partner sei „ein ausgezeichnetes Beispiel für die städteübergreifende Zusammenarbeit in der Metropole Ruhr“, betonte Oliver Wittke, Aufsichtsratsvorsitzender der AGR. Es mache schlicht Sinn, die Energieversorgung des größten deutschen Ballungsraumes stadtgrenzenübergreifend zu organisieren. Auch Fritz Henjes, Geschäftsführer von Uniper Wärme, zeigte sich zufrieden. „Die Wärmeauskopplung aus dem RZR Herten ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu höherer Energieeffizienz und unterstützt die Energie- und Klimaschutzziele des Landes NRW. So wird die Energie aus dem Verbrennungsprozess als wertvoller Energieträger genutzt.“

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