Gebührenkalkulation

Der Abfallwirtschaftsverband aha rechnet für die kommenden Jahre mit höheren Wertstofferlösen. Die Talsohle bei den Rohstoffpreisen sei durchschritten, glaubt der Zweckverband für die Region Hannover. Für den Zeitraum 2017 bis 2019 sei aber dennoch eine Gebührenerhöhung nötig.

aha erwartet höhere Erlöse für Altpapier


Der Zweckverband aha rechnet damit, dass die Erlöse für Altpapier wieder steigen werden. Für 2016 erwartet der Abfallwirtschaftsverband Einnahmen in Höhe von 6,5 Millionen Euro. Für das kommende Jahr 2017 kalkuliert er bereits mit Einnahmen von 7 Millionen Euro.

Die Talsohle bei den Rohstoffpreisen sei durchschritten, glaubt der Zweckverband. Der Verband geht deshalb davon aus, dass die Altpapiererlöse auch in den Folgejahren 2018 und 2019 steigen werden. Er kalkuliert mit Einnahmen von je 7,8 Millionen Euro. Im Jahr 2014 hat aha in der gesamten Region Hannover etwa 102.000 Tonnen Altpapier eingesammelt.

Dennoch höherer Gebührenbedarf

Trotz der optimistischen Erwartung kalkuliert der Zweckverband mit einem höheren Gebührenbedarf für den Zeitraum 2017 bis 2019. Geplant ist vorbehaltlich der Zustimmung der Regionsversammlung eine Erhöhung der Gebühreneinnahmen um rund 18 Millionen Euro auf rund 142 Millionen Euro. Eine entsprechende Beschlussdrucksache soll am 20. Oktober im Ausschuss für Abfallwirtschaft der Region Hannover beraten werden.

Grund für den höheren Gebührenbedarf ist zum einen, dass die Wertstofferlöse trotz der erwarteten Steigerung deutlich niedriger ausfallen werden als in den Vorjahren. Für den Zeitraum 2017 bis 2019 setzt aha Mindereinahmen in Höhe von 7,1 Millionen Tonnen an. Hinzu kommt der Ausgleich des Verlustvortrages 2016 in Höhe von 1,9 Millionen Euro, ebenfalls aufgrund geringer Wertstofferlöse.

Darüber hinaus schlägt die Wartung der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) zu Buche. Jährlich nimmt aha einen Gärturm der MBA außer Betrieb, um ihn zu prüfen und zu sanieren. Weil dadurch weniger Abfälle in der MBA behandelt werden, müssen sie in die Verbrennung gegeben werden. Die Mehrkosten hierfür setzt aha mit 3 Millionen Euro an.

Schließlich weist der Zweckverband darauf hin, dass sich die Zahl der Kundenbesuche auf den 21 Wertstoffhöfen und den drei Deponien innerhalb weniger Jahre von rund 2,0 Millionen auf 4,3 Millionen Anlieferungen verdoppelt habe. Die täglich große Anzahl von Anlieferungen auf den Wertstoffhöfen erfordere einen weiteren Wertstoffhofmitarbeiter auf jedem Wertstoffhof. Daher sollen die Wertstoffhöfe ab 2017 fest mit je 3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt werden. Dies führe zu entsprechenden Mehrausgaben im Personalaufwand.

Mehr zum Thema
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Dopper führt digitalen Produktpass ein
Wie recyclingfähig sind Papiersäcke?
Gute Nachfrage lässt Altpapierpreise steigen
„Wir bieten moderne Büroräume und günstige grüne Energie“