Marktbericht für NE-Metalle

Die schwache Entwicklung der Metallpreise spiegelt sich nun auch in den Schrottpreisen wider. Bei einigen Sorten zeigen die Preise nach unten. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Aktuelle Schrottpreise geben erstmals nach


Die Metallpreise an der Londoner Metallbörse zeigen sich schon seit Wochen recht lustlos. Daran haben auch die vergangenen Tage wenig geändert. Der Dreimonatspreis für Aluminium schloss den Handel gestern (19. März 2015) mit 1.781 US-Dollar. Der entsprechende Preis für Kupfer lag bei 5.810 US-Dollar. Wenig Bewegung gab es auch für die anderen Metallpreise (eine Übersicht über alle aktuellen Preisnotierungen für Nichteisenmetalle finden Sie hier): Während Zink sich noch über der 2.000 Dollar-Marke hält, ist Blei mit einem Dreimonatspreis von 1.696 US-Dollar je Tonne unter die 1.700 Dollar-Marke gerutscht.

Dabei sehen die Fundamentaldaten für Blei recht ordentlich aus. Gemäß den Daten der International Lead und Zinc Group fiel die globale Bleinachfrage im Januar dieses Jahres um knapp 9.000 Tonnen höher aus als das Angebot. Bei Zink bestand zwar ein Angebotsüberschuss, doch dafür war das gesamte vergangene Jahr durch einen Nachfrageüberschuss gekennzeichnet. Rein auf Basis der Fundamentaldaten hätten die Blei- und Zinkpreise somit das Potenzial, in den kommenden Monaten zu steigen.

Anders stellt sich die Marktlage für Nickel dar. Gemäß den Zahlen der International Nickel Study Group bestand auch im Januar ein globaler Angebotsüberschuss in Höhe von rund 5.000 Tonnen. Das ist zwar weniger als im Vorjahr, ändert aber nichts am Umstand, dass der Angebotsüberschuss sich nun schon seit Monaten hartnäckig hält. Demzufolge entwickelte sich auch der Nickelpreis in den vergangenen Tagen etwas schwächer. Gestern notierte der Dreimonatspreis bei 13.675 US-Dollar je Tonne.

Bleischrott gibt Gewinne wieder ab

Erstmals seit Wochen schlägt sich die Entwicklung der Primärpreise auch auf den Schrottmärkten nieder. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am Mittwoch (18. März) zwischen 5.140 und 5.320 Euro je Tonne. Das bedeutet im Vergleich zur Vorwoche einen durchschnittlichen Preisrückgang um 20 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) notierte zwischen 4.890 und 5.020 Euro je Tonne, was eine durchschnittliche Preissenkung um 30 Euro darstellt.

Auch die Preise für Aluminiumschrott waren leicht rückläufig. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.700 und 1.860 Euro je Tonne. Das entspricht einer Preisermäßigung um 20 Euro am oberen Ende. Der Verkaufspreis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte am Mittwoch zwischen 1.690 und 1.800 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preissenkung um durchschnittlich 20 Euro.

Vergleichsweise stark sind die Preise für Bleischrott gefallen. Weichbleischrott (Paket) erlöste am Mittwoch zwischen 1.380 und 1.500 Euro je Tonne. Das entspricht im Vergleich zur Vorwoche einem Preisrückgang um 60 Euro am unteren Ende und 40 Euro am oberen Ende. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.400 bis 1.460 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preisverringerung um durchschnittlich 10 Euro.

Die Preise für Nickelschrott blieben demgegenüber relativ stabil. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am Mittwoch unverändert zwischen 1.150 und 1.200 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.590 und 1.620 Euro je Tonne. Das sind 10 bis 20 Euro weniger als in der Vorwoche.

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