Halbjahresbilanz

Nach dem Verkauf der Dienstleistungssparte und weiteren Metallschrottfirmen ist Alba SE im ersten Halbjahr von 41 Gesellschaften auf 11 geschrumpft. Die gute Nachricht: Bei den verbliebenen Firmen sind Umsatz und Ergebnis gestiegen.

Alba SE schrumpft auf 11 Gesellschaften


Der Umsatz der Kölner Alba SE ist im ersten Halbjahr 2017 deutlich gefallen. Wie aus dem Halbjahresbericht des Konzerns hervorgeht, sind die Umsatzerlöse um 74,1 Millionen Euro auf 243 Millionen Euro abgerutscht. Das entspricht einem Rückgang um 23,4 Prozent.

Verantwortlich ist im Wesentlichen die Neustrukturierung, im Rahmen dessen im März das komplette Dienstleistungsgeschäft an die chinesische Unternehmerfamilie Deng verkauft wurde. Zudem hat sich Alba SE auch von einigen Gesellschaften im Segment Stahl- und Metallrecycling getrennt. Von den 41 Gesellschaften, die Anfang des Jahres noch zu Alba SE gehörten, sind nun noch 11 übrig.

Diese 11 Gesellschaften haben im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 den Umsatz um 30 Prozent gesteigert, wie Alba SE betont. Das Wachstum resultiere insbesondere aus der positiven Preisentwicklung bei Fe- und NE-Metallen. Damit stellt sich die Entwicklung dieser 11 Gesellschaften wie folgt dar:

  • Das EBITDA hat sich gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 7,6 Millionen Euro auf 9,7 Millionen Euro erhöht.
  • Die gehandelten Fe-Mengen beliefen sich auf 568.600 Tonnen und lagen damit über der Vorjahresmenge von 549.500 Tonnen.
  • Die gehandelte NE-Tonnage betrug 47.700 Tonnen und lag damit auf dem Niveau der Vorjahresmenge von 47.100 Tonnen.
  • Der Rohertrag ging im ersten Halbjahr insgesamt um 6,1 Millionen Euro auf 41,9 Millionen Euro zurück. Unter Berücksichtigung der Bereinigung der Portfoliomaßnahmen und weiterer Unternehmenstransaktionen konnte der Rohertrag allerdings um rund 30 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert gesteigert werden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind laut Halbjahresbericht um 12,8 Millionen Euro auf 21,2 Millionen Euro gestiegen. Dieser Anstieg resultiere im Wesentlichen aus der Veräußerung von Tochtergesellschaften in Höhe von 10,8 Millionen Euro sowie höheren Gewinnen aus Anlagenverkäufen in Höhe von 1,9 Millionen Euro.

Alba SE hat sich von 30 Gesellschaften getrennt

Zu den 30 Gesellschaften, die Alba SE verkauft hat, gehören unter anderem die beiden Unternehmen Alba Metall Süd Franken und Alba Metall Süd Rhein-Main. Beide Unternehmen wurden an die Alba International Holding verkauft.

Darüber hinaus wurden die Brandenburgische Boden Gesellschaft für Grundstücksverwaltung und –verwertung samt deren Tochtergesellschaft Projektgesellschaft Nauen an die Alba Services Subholding veräußert. Die Erlöse für diese Gesellschaften betragen den Angaben zufolge insgesamt 18,4 Millionen Euro.

Ferner wurden Anfang Februar aus dem Segment Stahl- und Metallrecycling die Europe Metals B.V., inklusive der Europe Metals Asia Ltd., zu einem Verkaufspreis von 0,6 Millionen Euro veräußert. Geschäftszwecke der Unternehmen waren vor allem der Handel sowie der Export von NE-Metallen in den asiatischen Raum.

Ausblick auf Gesamtjahr 2017

Für das Gesamtjahr 2017 erwartet das Management der Alba SE aufgrund des geschrumpften Geschäftsvolumens deutlich reduzierte Umsätze. Für das EBITDA dagegen gehen die Kölner von einer deutlichen Verbesserung aus. Diese komme vor allem aufgrund der weiter verbesserten Steuerung des Pricing-Prozesses, des Positions- und Bestandsmanagements sowie wertschöpfungsvertiefender Maßnahmen zustande.

Des Weiteren ist Alba SE zuversichtlich, dass sich die Märkte für Fe- und NE-Schrotte weiter erholen werden. Auch beim EBT wird basierend auf der Entwicklung des EBITDA mit einer deutlichen Verbesserung gerechnet.

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