Start eines InnovationLab

Die Digitalisierung wird die Abfallwirtschaft revolutionieren, ist Alba überzeugt. Der Berliner Recyclingkonzern will deshalb vorne mit dabei sein und hat ein InnovationLAB in der Berliner Firmenzentrale gegründet. Zusammen mit Start-ups sollen neue Geschäftsmodelle entwickelt werden.

Alba: „Wir wollen Treiber der Digitalisierung sein“


Die Alba Group hat heute (26. September) ein InnovationLAB in der Berliner Firmenzentrale eröffnet, um gemeinsam mit Start-ups die Digitalisierung in der Entsorgungs- und Recyclingbranchen voranzutreiben. Im Mittelpunkt der Plattform stehe der Einsatz moderner Technologien, die Vernetzung im „Internet der Dinge“ und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, teilt Alba mit.

„Wir wollen selbst aktiver Treiber der Digitalisierung sein, so wie wir auch mit unserer Recyclingtechnik führend in Deutschland und Europa sind“, sagt Alba-Chef Axel Schweitzer. „Unsere Branche hat hier Nachholbedarf. Nur wenige Unternehmen der Abfallwirtschaft nutzen digitale Technologie so wie wir oder führen aktuell Pilotprojekte durch.“

Ein Beispiel dieser Umwälzungen sei die AMCS-Plattform, die Alba derzeit flächendeckend in Deutschland einführt. Die Plattform optimiere die Tourenplanung der Entsorgungsfahrzeuge, damit diese kundenfreundlicher, transparenter und umweltschonend wird. Der Fahrer erhalte eine optimierte Route, die auch die aktuelle Verkehrssituation berücksichtigt, in Echtzeit direkt ins Fahrzeug.

„Das Ergebnis ist weniger Verkehr, weniger CO2-Ausstoß“, betont Alba-Chef Eric Schweitzer. „Für unsere Kunden wird das im nächsten Schritt auch mehr Transparenz bieten. Sie können die Entsorgungsleistung in Echtzeit mit verfolgen.“

Recyclingwirtschaft steht am Anfang

Für die Fortsetzung der Digitalisierungsoffensive arbeitet Alba mit renommierten Partnern zusammen. Einer der Partner ist der Recyclingspezialist „Plug and Play“ mit Sitz im Silicon Valley, der laut Alba als führend in der Förderung von Start-ups gilt. Weitere Projektpartner sind die Deutsche Telekom und der chinesische Telekommunikationshersteller Huawei.

„Um sich die digitale Innovation zu eigen zu machen, müssen Unternehmen heute offen sein für Start-up-Technologie. Durch das Einklinken in ein globales Innovatoren-Netzwerk können die Unternehmen laufend den ‚Puls‘ aufkommender Technologien fühlen”, so Felix Scheuffelen, Managing Director Plug and Play Germany. „Bei Plug and Play stehen wir für ‚Open Innovation‘. Unsere Mission ist es, Unternehmen mit den innovativsten Start-ups der Welt zusammen zu bringen.“

Als zweiten wichtigen Meilenstein seiner Digitalisierungsstrategie bezeichnet Alba die Platzierung zweier Projekte bei „#openspace“, der Digitalisierungsplattform der Commerzbank. „Die Alba Group setzt bei der Digitalisierung auf ihre eigenen Stärken, ihre Mitarbeiter und Know-how-Aufbau. Das zeigt großen Umsetzungswillen und Mut, mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit“, so Joachim Köhler, COO & Co-Founder #openspace. „Wir sind stolz, dass wir als #openspace die ersten Schritte in den letzten Monaten aktiv begleitet haben.“

Die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft steht bei der Digitalisierung erst am Anfang, wie Alba betont. Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag des Bundesumweltministeriums habe festgestellt, dass die Kreislaufwirtschaft auf einer Skala von 0 bis 100, auf der die so genannte „Readiness“ für die digitale Revolution gemessen wird, gerade mal bei 30 Prozent stehe. Im Vergleich dazu liege die Energiewirtschaft bei über 70 Prozent, der Mobilitätssektor immerhin bei rund 50 Prozent.

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