Übernahme

Das Unternehmen Albis Plastic übernimmt die Wipag-Gruppe mit Standorten in Neuburg (Donau) und Gardelegen. Die Hamburger Firma hat es vor allem auf Wipags Aufbereitungstechnologie für Carbonfaser-Zuschnitte abgesehen. Künftig wird Albis auch CFK-Materialien auf Polypropylen- und Polyamidbasis anbieten.

Albis Plastic erwirbt Wipag-Gruppe


Die Albis Plastic GmbH übernimmt zum Jahresbeginn 2018 die Wipag Gruppe mit Standorten in Neuburg (Donau) und Gardelegen. Damit wird Albis, ein Distributeur und Compoundeur technischer Thermoplaste, weiter in seine Recyclingaktivitäten investieren.

„Mit Wipag gewinnt die Albis Gruppe ein Unternehmen hinzu, das zum einen über eine hochmoderne und zukunftsweisende CFK-Technologie verfügt und zum anderen langjährige Erfahrung im Closed-Loop Recycling-Geschäft besitzt“, erklärt Philip O. Krahn, CEO bei Albis Plastic. Mit Closed-Loop bezeichnet Albis Techniken wie zum Beispiel die Verbundtrennung von Instrumententafeln oder die Entlackung von Stoßfängern im Rahmen der werkstofflichen Kreislaufwirtschaft.

Wipag gilt als Spezialist für die Aufbereitung und Herstellung spritzgussfähiger carbonfaserbasierter Compounds. Die Firma recycelt Carbonfaser-Zuschnitte, die unter anderem aus der Automobilindustrie stammen. Die Zuschnitte werden aufbereitet und zu carbonfaserverstärkten Compounds granuliert.

Darüber hinaus bezieht Wipag aus verschiedenen Quellen recyclefähige hochqualitative PP-basierte post-industrial und post-consumer Materialien zur Aufbereitung. „Diese Open-Loop Aktivitäten bieten eine ausgezeichnete Plattform für unsere Altech® Eco Produkte auf PP-Basis und ergänzen unser Angebot an hochwertigen Near-to-Prime® Recycling Compounds, die bereits heute in zahlreichen Anwendungen der Automobilindustrie eingesetzt werden“, kommentiert Bernd Sparenberg, Vice President Technical Compounds bei Albis.

Deutlicher Gewichtsvorteil

Wie Albis ankündigt, wird das Unternehmen künftig CFK-Materialien auf Polypropylen- und Polyamidbasis anbieten. Die PP CF-Compounds zeichnen sich laut Albis durch eine hohe Steifigkeit bei gleichzeitig geringer Dichte aus. Dadurch werde gegenüber hochgefüllten glasfaserverstärkten PA-Typen ein deutlicher Gewichts- und damit Kostenvorteil erreicht, wodurch Potenziale für Leichtbaukonzepte weiter ausgeschöpft werden könnten.

Wie Albis verdeutlicht, dürfen neu zugelassene Pkw in der EU ab dem Jahr 2021 im Schnitt maximal nur 95g CO2 pro Kilometer ausstoßen. Automobilhersteller und Zulieferer sind angehalten, die CO2-Grenzwertregelung einzuhalten, wollen sie drohende Strafzahlungen im Falle der Missachtung dieser Regelung vermeiden. Während in den letzten Jahren Konzepte wie Gewichtsreduktion durch Metallsubstitution oder Engine Downsizing bereits stark ausgereizt worden seien, böten kosteneffiziente CFK-Leichtbaukonzepte weitere Möglichkeiten zur Gewichtseinsparung.

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