Start in 65 Filialen

In der Schweiz beginnt Aldi mit der Rücknahme von Getränkekartons. Die Kartons werden gemeinsam mit Plastikflaschen gesammelt. Die dafür nötige Sortiertechnologie steht in der Zwischenzeit zur Verfügung - sie wurde vor kurzem in Betrieb genommen.

Aldi Suisse nimmt Getränkekartons zurück


Bei Aldi in der Schweiz soll das Recycling von Getränkekartons und Plastikflaschen einfach und unkompliziert werden: Leeren, flachdrücken, Deckel drauf und bei den Aldi Suisse-Filialen in die bereitgestellten Sammelbehälter werfen. Seit gestern (18. August) stehen die ersten Sammelbehälter in vielen Filialen im Raum Zürich und der Ostschweiz. Die landesweite Einführung der Rückgabe von Getränkekartons und Plastikflaschen ist bis Ende 2017 beabsichtigt.

Wie Aldi Suisse mitteilt, werden die Getränkekartons gemeinsam mit Plastikflaschen gesammelt, welche ebenfalls neu in die Sammlung aufgenommen werden. „Innovationen auf dem Recyclingmarkt ermöglichen zum ersten Mal, die Getränkekartons und Plastikflaschen sauber voneinander zu trennen und anschließend nach gängigen Methoden separat zu recyceln“, heißt es. Dafür sorge eine neue, moderne Sortieranlage in der Ostschweiz.

Gemeint ist damit die Sortieranlage bei Müller Recycling in Frauenfeld, die die gesammelten Getränkekartons und Plastikflaschen vollautomatisch voneinander trennt. Fremdstoffe werden dabei aussortiert. Die gewonnenen Kartonfasern (etwa 75 Prozent eines Getränkekartons) könnten bis zu sechs Mal in der Kartonproduktion eingesetzt werden, erklärt Aldi. Die anfallenden Aluminium- und Kunststoffrestanteile des Getränkekartons würden thermisch verwertet. Die gesammelten Plastikflaschen werden nach der Sortierung in der Ostschweiz zu Regranulat verarbeitet. Dieses wird zur Herstellung von neuen Plastikflaschen oder anderen Kunststoffprodukten eingesetzt.

Wie viel sich Aldi das Recycling kosten lässt, gibt der Discounter nicht bekannt. „Das Unternehmen will den ökologischen Fußabdruck der unternehmerischen Tätigkeit und auch der verkauften Produkte laufend minimieren“, heißt es lediglich. Aldi Suisse stellt nicht nur die Sammelcontainer zur Verfügung, sondern transportiert das Material auch nach Frauenfeld. Darüber hinaus kommt Aldi für die Kosten der Sortierung auf.


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Ungeachtet der gemeinsamen Sammlung von Getränkekartons und Plastikflaschen wird Aldi auch weiterhin PET-Getränkeflaschen separat sammeln und stofflich verwerten. Die Sammelbehälter für PET-Getränkeflaschen befinden sich meist direkt neben der gemeinsamen Sammlung von Plastikflaschen und Getränkekartons. Nach Studien des Vereins Getränkekarton-Recycling Schweiz GKR wären 89 Prozent der Konsumenten in der Schweiz bereit, Getränkekartons zu sammeln und zurückzugeben, wenn entsprechende Sammelstellen vorhanden wären.

„Wir begrüßen die Entscheidung von Aldi Suisse, sich beim Recycling verstärkt zu engagieren und den Konsumenten die Rückgabe von Getränkekartons zu ermöglichen. Das ist aktiver Schutz der Ressourcen“, so GKR-Präsident Josef Meyer. Das breite Filialnetz ermögliche vielen Konsumentinnen und Konsumenten, sich aktiv und einfach am Umweltschutz zu beteiligen. Mit dem Sammeln von Getränkekartons und Plastikflaschen in einem gemeinsamen Sammelbehälter wird der Aufwand für die Konsumenten zudem so einfach wie möglich gehalten.

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