Rückzug aus dem Recyclinggeschäft

Der weltweit größte Aluminiumrecycler, die US-Firma GRSA, bekommt einen neuen Eigentümer. Der Kaufpreis beträgt 525 Millionen US-Dollar.

Aleris verkauft Aluminiumrecycler GRSA


Der Käufer von GRSA ist der US-amerikanische Finanzinvestor Signature Group Holdings. Wie die Gruppe gestern bekannt gab, hat sie mit Aleris eine bindende Vereinbarung über den Erwerb der Aktien von Global Recycling and Specification Alloys (GRSA) unterzeichnet. Der Kaufpreis beträgt 525 Millionen US-Dollar. Davon werde Signature 495 Millionen US-Dollar in bar zahlen und 30 Millionen US-Dollar in Form von Vorzugsaktien. Der Aufsichtsrat von Signature habe die vorgeschlagene Transaktion einstimmig genehmigt.

„GRSA ist der einzige kostengünstige Erzeuger und klare Marktführer auf zwei Kontinenten, der über starkes Wachstum und nachhaltige Wettbewerbsvorteile verfügt“, sagt Craig Bouchard, Chairman und Chief Executive Officer von Signature. Etwa 65 Prozent der Geschäftstätigkeit des Aluminiumrecyclers werden in Nordamerika, die übrigen 35 Prozent in Europa abgewickelt. Insgesamt betreibt das Unternehmen 24 Anlagen in 6 Ländern. Seinen Firmensitz hat GRSA in Cleveland, Ohio.

Laut Signature erwirtschaftet GRSA einen Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar. Das bereinigte EBITDA für das Geschäftsjahr 2013/2014 betrug 74,9 Millionen US-Dollar. Damit entspricht der Kaufpreis etwa dem 6,5-fachen des bereinigten EBITDA. Im Jahr 2013 verschiffte das Unternehmen 1,2 Millionen Tonnen Sekundäraluminium. GRSA beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter und beliefert weltweit über 300 Kunden.

Steigender Bedarf nach Sekundäraluminium

Der neue Eigentümer plant nach eigenen Angaben, Terry Hogan zum Vorsitzenden von GRSA zu ernennen. Hogan ist derzeit Senior Vice President und Leiter des Recycling- und Speziallegierungsbereiches von Aleris in Nordamerika. Darüber hinaus sieht die Gruppe Russell Barr, Vice President und Leiter des Recyclinggeschäfts von Aleris in Europa, für den Posten des Executive Vice President, Europa, vor.

GRSA sei gut positioniert, um die sich verbessernden fundamentalen Voraussetzungen zu nutzen und die weltweiten Märkte für Aluminium neu zu gestalten, erklärt Signature. Die Gruppe verweist auf Zahlen der Freedonia Group, wonach der weltweite Verbrauch von wiederverwertetem Aluminium im kommenden Jahrzehnt jährlich um 6,7 Prozent steigen wird, verglichen mit 4,5 Prozent bei Primäraluminium. „Sektoren wie die Fahrzeugherstellung, die Luft- und Raumfahrt und das Bauwesen haben alle steigenden Bedarf an Aluminium. Besonders der Fahrzeugsektor verbraucht immer mehr Aluminium, da behördliche Auflagen eine Verringerung der Kohlendioxidemission verlangen und Fahrzeughersteller zwingen, die Treibstoffeffizienz zu erhöhen“, der Finanzinvestor.

Aleris selbst teilte mit, dass der Verkauf von GRSA die Konsequenz aus der neuen Strategie sei, sich auf Geschäftsbereiche mit hohem Wachstumspotenzial zu konzentrieren. Dazu zählt der Aluminiumproduzent unter anderem den Bereich Walzprodukte.

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