Systemumstellung

Die Stadt Viersen hat genug von Vermüllung, Bränden und Beschwerden von Anwohnern an Standplätzen mit Altpapier-Containern. Zum 1. Januar 2017 wird das Bringsystem abgeschafft. Stattdessen wird die bisherige Sammlung im Holsystem erweitert.

Altpapier: Viersen schafft Container aus Standplätzen ab


In der Stadt Viersen gibt es 80 Standplätze für Glas-Container. An 11 davon stehen auch Container für Altpapier. Doch damit wird bald Schluss sein. Zum 1. Januar 2017 wollen die Verantwortlichen das Material im bereits bestehenden Holsystem miterfassen.

Wie Rathaus-Sprecher Frank Schliffke betont, habe der hohe Dreckanfall die Gemeinde bewogen, die Altpapier-Container abzuschaffen. „An unseren Standplätzen mit Altpapier-Containern wird neben Altpapier alle Mögliche abgelagert, teilweise auch nachts. Hier gab es immer wieder Beschwerden von Anwohnern.“

Die Stadt rechnet nun damit, dass 500 bis 1.000 neue blauen Tonnen bestellt werden. Bislang waren es je aufgelöstem Altpapier-Containerstandort 50 bis 70 neue Tonnen, die Bürger bestellt haben.

Blaue Tonne ab 2017 kostenfrei

Größere Änderungen sind von der Umstellung laut Schliffke nicht zu erwarten. Denn die neuen blauen Tonnen werden in das bestehende Holsystem für Papier, Pappe und Karton in Viersen integriert. Alle vier Wochen wird das Material bisher vom privaten Entsorger Remondis im Auftrag der kreisangehörigen Stadt abgeholt. Die Verwertung und Vermarktung des Materials übernimmt der Kreis Viersen.

Was sich jedoch ändert, ist, dass die blaue Tonne ab 2017 kostenfrei zur Verfügung gestellt und unentgeltlich geleert wird. Bislang mussten die Bürger eine jährliche Grundgebühr und eine Gebühr je Leerung entrichten. Für ein 120-Liter-Gefäß waren das insgesamt gut 15 Euro pro Jahr. Im Gegenzug erhielt jeder Nutzer für 50 volle Liter 56 Cent. Dieses Geld gibt es künftig nicht mehr.

Keinerlei Mehrbelastung

Durch die Abschaffung der Altpapier-Container soll für die Bürger kein Nachteil entstehen, wie die Stadtverwaltung betont: „Eine Erhöhung der Müllgebühren ist nicht vorgesehen, den Bürger erwartet keinerlei Mehrbelastung“, sagt Frank Schliffke. Zudem würden durch die wegfallende Leerung der Altpapier-Container etwa rund 130.000 Euro pro Jahr Euro eingespart. Darüber hinaus entfielen die Reinigungskosten der Standplätze.

Wer bislang noch keine blaue Tonne genutzt hat, und sie auch zukünftig nicht nutzen will, bekommt seine alten Zeitungen und Pappverpackungen dennoch los. „Wir haben weiterhin drei Möglichkeiten: den Entsorgungsstandort des Kreises, wo neben Sperrmüll, Batterien, Grüngut et cetera auch Altpapier angenommen wird, und zwei Annahmestellen privater Verwerter, EGN und Knippel“, erklärt Schliffke.

Der Rathaussprecher rechnet damit, dass auch die Sammelmenge zukünftig konstant bleibt. In diesem Jahr werden in Viersen voraussichtlich 4.700 Tonnen Altpapier zusammenkommen, inklusive der Mengen in den Containern. Das sind knapp 62 Kilogramm pro Einwohner.

Mehr zum Thema
EU-Parlament stimmt Verpackungsverordnung zu
Freiburg bereitet Einführung einer Verpackungssteuer vor
EU-Parlament stimmt Ökodesign-Verordnung zu
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?