Marktbericht für Deutschland

Die Altpapierpreise in Deutschland sind den zweiten Monat in Folge gefallen. Bei Kaufhausaltpapieren konnten die Einkäufer die angekündigte Preissenkung zum Teil durchsetzen, bei den anderen Sorten fiel der Rückgang relativ klein aus.

Altpapierpreise geben nochmals nach


Im November ist das Altpapier in Deutschland erneut etwas günstiger geworden. Für sortiertes gemischtes Altpapier (1.02), Kaufhausaltpapier (1.04) und Deinkingware (1.11) beliefen sich die Preiseinbußen je nach Sorte auf 50 Cent bis 4,50 Euro, teilt das Marktforschungsinstitut FOEX mit. Damit geben die Preise den zweiten Monat in Folge nach.

Im Einzelnen verbilligte sich sortiertes gemischtes Altpapier um 1,95 Euro auf 128,36 Euro pro Tonne frei Werk. Auf das ganze Jahr gesehen, liegt der Preis trotz Rückgang noch deutlich im Plus: Im Vergleich zu Januar liegt der aktuelle Preis immer noch 16,74 Euro höher.

Den größten Preisrückgang gab es im November bei Kaufhausaltpapier – die Tonne wurde um 4,45 Euro günstiger. Damit lag der Preis bei 137,57 Euro frei Werk und noch etwa 17,40 Euro über dem Wert vom Jahresanfang.

Am geringsten fiel der Preisrückgang für sortierte Deinkingware aus. Hier betrug die Einbuße lediglich 49 Cent. Eine Tonne kostete somit 154,59 Euro frei Werk und somit 14,50 Euro mehr als noch im Januar 2016.


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Kaum Veränderungen zum Jahresende erwartet

Trotz des Rückgangs waren die Altpapiereinkäufer mit der Preisentwicklung im November nicht zufrieden. Wie schon im Vormonat sind sie der Meinung, dass die Preise um 5 bis 10 Euro nach unten korrigiert werden müssten, schreibt der Brüsseler Informationsdienst RISI. Dass die Preissenkungen derzeit nicht durchsetzbar sind, scheint vor allem an der guten Nachfrage zu liegen. „Meine Lieferanten würden einfach an andere Kunden verkaufen. Der Markt scheint die verfügbaren Mengen problemlos zu den aktuellen Preisen aufzunehmen“, wird ein Altpapiereinkäufer zitiert.

Für die kommenden Wochen rechnen Marktteilnehmer mit einem stabilen Markt. Zwar wird das Exportgeschäft wegen des chinesischen Neujahrsfests vermutlich etwas zurückgehen, doch für den Inlandsmarkt werden keine großen Änderungen erwartet.

© 320°/ek | 13.12.2016

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