Marktbericht für Deutschland

Nachdem die Altpapierpreise in Deutschland zwei Monate in Folge leicht gefallen sind, haben sich die Notierungen im Juni wieder erholt. Für alle Sorten konnten die Händler etwas höhere Preise erzielen. Sehr viel größer fielen die Preissteigerungen am Exportmarkt aus.

Altpapierpreise nehmen wieder Fahrt auf


Die Mini-Talfahrt scheint erstmal gestoppt. Nachdem zwei Monate in Folge die Preise für Altpapier in Deutschland leicht zurückgegangen waren, verbesserten sich die Notierungen je nach Sorte zwischen 2,50 und 3,65 Euro pro Tonne. Das geht aus den neuesten Zahlen hervor, die das Marktforschungsinstituts FOEX am heutigen Dienstag bekanntgegeben hat.

Den größten Preissprung machte dabei diejenige Sorte, die in den vergangenen Wochen am meisten Einbußen hinnehmen musste: Kaufhaushaltpapier (1.04). Der Preis pro Tonne verbesserte sich um 3,64 Euro und lag im Juni bei 149,63 Euro frei Werk.

Um 2,99 Euro verbesserte sich im Schnitt der Tonnenpreis von sortiertem gemischtem Altpapier (1.02), eine Tonne erlöste somit 140,69 Euro frei Werk. Bei sortierter Deinkingware (1.11.) konnten die Händler 2,48 Euro mehr verlangen und durchschnittlich 165,31 Euro pro Tonne erlösen. Seit Jahresbeginn haben sich die Preise für alle Sorten grob um 15 Euro pro Tonne verbessert.


Altpapierpreise Juni 2017

Quelle: FOEX

Exportpreise stiegen um bis zu 35 Euro pro Tonne

Neben der guten Nachfrage auf dem heimischen Markt berichten Marktteilnehmer laut Brüsseler Informationsdienst RISI vor allem von steigenden Exporten nach Asien. Die verstärkten Einkäufe führten teilweise zu deutlich höheren Preisen, für Kaufhausaltpapier stiegen die Notierungen demnach um bis zu 35 Euro pro Tonne. Dass sich derart starke Preissprünge nicht gänzlich auf die Preise in Deutschland niederschlugen, liegt laut RISI vor allem daran, dass die Papierfabriken ihre Lager für die Sommermonate bereits gut gefüllt hatten. So blieb die Sogwirkung begrenzt.

Wie der laufende Monat Juli verläuft, hängt laut Marktbericht stark von der Entwicklung des Exportgeschäfts ab. Sollte dieses sich weiter gut entwickeln, wird mit weiteren Preissteigerungen gerechnet. „Wenn das Exportgeschäft allerdings erneut so einbricht wie im April, werden die Preise in Deutschland stabil bleiben“, wird ein Marktteilnehmer zitiert.

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