Höhere Anlageneffizienz

Ein neues Optimierungs-Tool für die Altpapiersortierung stellt eine konstant hohe Output-Qualität in Aussicht. Spitzen in der Materialänderung oder Prozess-Störungen würden sofort sichtbar gemacht, heißt es.

Altpapiersortierung: Optimierungs-Tool verspricht konstant hohe Output-Qualität


Das neue Optimierungs-Tool Redwave PMCS ist seit Anfang dieses Jahres in der Altpapier-Sortieranlage der Rowe GmbH in Nürnberg im Einsatz. Mit Hilfe des Tools greift die Steuerungstechnik online kontinuierlich auf die Materialdaten der Nahinfrarotsortiermaschinen zurück und visualisiert die Veränderungen in der Materialqualität auf einem eigenen Bildschirm, erklärt der Hersteller Redwave.

Dadurch werde der Materialstrom vollautomatisch überwacht und Spitzen in der Materialänderung oder Prozess-Störungen würden sofort sichtbar gemacht. „Der Anlagenbetreiber kann nun sofort agieren und gegensteuern, wenn abzusehen ist, dass sich Produktqualitäten negativ verändern“, erläutert Redwave. Die Firma Rowe erreiche damit eine konstant hohe Output-Qualität – auch bei schwankendem Input.

Laut Redwave kann das Optimierungs-Tool REDWAVE auch nachträglich in sämtliche Sortieranlagen mit Redwave-Sortiermaschinen nachgerüstet werden. Europaweit werde dieses Software-Tool immer häufiger verwendet.

Zugriff zu jeder Zeit

Rowe hat die Altpapiersortieranlage in Nürnberg grundlegend erneuert. Mit zwei Sortierlinien bereitet die Anlage rund 25 Tonnen Altpapiersammelware pro Stunde zu sortenreinen Papierfraktionen auf. „Früher hat man sich überlegt für 200 Tonnen im Monat eine Anlage zu bauen. Wir machen das in der Mittagspause“, so der technische Anlagenleiter Karlheinz Mankus.

Zusätzlich zu modernster Sortiertechnik sei die Anlage auch mit der neusten Steuerungstechnik ausgestattet. Mit einer Feuchtemessung des Herstellers Bavaria und dem PMCS-System von Redwave habe Rowe zu jeder Zeit online Zugriff auf die aktuellen Deinking-Qualitäten, erklärt Bavaria-Geschäftsführerin Angela Hanke. Dadurch könne Rowe minutenschnell auf Änderungen reagieren und somit ein konstant hohes Qualitätsniveau halten.

Höhere Deinking-Quote

Die Sortieranlage ist den Angaben zufolge mit bewährten Kartonagen- und Feinsieben zur Trennung von Kartonagen und kleinen Störstoffen ausgestattet. Durch den Einsatz eines speziell entwickelten Zwischenbunkers würden die üblichen Schwankungen im Input-Material auf Grund des wechselnden, großflächigen Kartonagenanteils ausgeglichen. Die nachfolgenden Sortieraggregate könnten somit zu jeder Zeit optimal beschickt werden.

Nach weiterer mechanischer Trennung der mittleren Kartonagen ist je eine Redwave-Sortiermaschine in jeder Linie installiert, welche braune, graue und bedruckte Kartonagen sowie andere Störstoffe wie Tetra Pak und Kunststoffe von Deinking-Material mittels NIR-Technologie voneinander trennen. Verschiedene Sortierprogramme ließen sich flexibel, schnell und einfach einstellen, betont Redwave. Darüber hinaus sei die Software der Sortiermaschinenprogramme sehr „lernfähig“ und könne jederzeit den Marktanforderungen oder Kundenwünschen entsprechend erweitert werden.

Ein drittes Redwave-Sortiersystem sorge für die Sicherung der hohen Ausbringungsquoten und ist für die Nachsortierung der ausgeschossenen Störstoff-Fraktionen zuständig. Diese Maschine hat eine Art Wächterfunktion und ist verantwortlich dafür, dass Deinking aus den Outputströmen der optischen Sortiermaschinen im Zuge einer positiven Nachsortierung wieder in den Papierkreislauf zurückgeführt wird. Die Deinking-Quote könne dadurch um mehrere Prozent gesteigert werden, so Redwave.

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