Bilanz nach sieben Monaten

Die Papierindustrie hat in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mehr Altpapier verbraucht als im Vorjahr. Die einzelnen Sparten der Papierindustrie entwickelten sich unterschiedlich. Bei grafischen Papieren hält der Trend an.

Altpapierverbrauch im Plus


Nach der aktuellen Statistik des Verbands Deutscher Papierfabriken beläuft sich der Altpapierverbrauch zwischen Januar und Juli auf 9,923 Millionen Tonnen. Das bedeutet ein Plus um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Positiv entwickelt sich auch die Papierproduktion. Hierfür weist der VDP ein Plus von 1 Prozent beziehungsweise 131.000 Tonnen aus. Der Inlandsabsatz stieg um 1,4 Prozent auf 7,256 Millionen Tonnen, der Absatz im Ausland hingegen fiel um 2,9 Prozent auf 5,897 Millionen Tonnen.

Positive Impulse kommen laut VDP aus Osteuropa. Der Absatz in diese Region verbesserte sich im ersten Halbjahr um 1,2 Prozent auf 1,2 Mio. Tonnen. Die zunehmende Bedeutung der Märkte im Osten Europas für die deutsche Zellstoff- und Papierindustrie werde auch 2016 weiter spürbar sein, glaubt der Verband.


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Die Entwicklung in den einzelnen Sparten der Papierindustrie verlief in den ersten sieben Monaten dieses Jahres unterschiedlich. Der spürbar positiven Entwicklung bei der Produktion von Verpackungspapieren und -karton (6,67 Mio. Tonnen, +2,3 Prozent), Technischen und Spezialpapieren (0,83 Mio. Tonnen, +4,8 Prozent) sowie Hygienepapieren (0,87 Mio. Tonnen, +3,8 Prozent) steht ein Produktionsrückgang bei den grafischen Papieren von insgesamt 91.000 Tonnen (-1,8 Prozent) auf 4,886 Millionen Tonnen gegenüber.

Die Schwäche der grafischen Papiere resultiert nach Angaben des VDP im Wesentlichen aus dem deutlichen Nachfragerückgang bei den holzhaltigen und holzfreien gestrichenen grafischen Papieren. Hauptursache für den andauernden Rückgang des Absatzes grafischer Papiere sei nach wie vor der sich seit Jahren wandelnde Medienkonsum der Verbraucher. Rückläufige Abonnentenzahlen bei Zeitungen und Zeitschriften sowie sinkende Auflagen einerseits und die Verlagerung von Werbeanzeigen in elektronische Medien andererseits verringerten die Nachfrage nach grafischen Papieren.

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