Marktbericht

Die Preise für Aluminiumschrott haben sich nach dem Rückgang in der vergangenen Woche wieder aufgerappelt. Die übrigen Sorten legten nur geringfügig zu. Auf Primärseite ging es nur für manche Metalle aufwärts, die meisten Preise zeigen nach unten. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Aluminiumschrott-Preise erholen sich wieder


Die chinesischen Außenhandelsdaten für April sind überraschend gut ausgefallen. So weisen die am Dienstag (8. Mai) vorgelegten Daten ein starkes Wachstum bei Import und Export generell und bei Rohstoffimporten im Besonderen aus. Chinas Wirtschaft scheint also weiter auf Expansion gebürstet zu sein.

Allerdings könnten das auch bloße Vorzieheffekte sein. Denn hier könnte durchaus die Sorge vor einer Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China eine Rolle spielen. Erst vor einigen Tagen hat US-Präsident Donald Trump zu einem neuen Schlag ausgeholt und 25-Prozent-Strafzölle auf über 1.300 chinesische Produkte angedroht.

Betroffen von den US-Zöllen wären vor allem Hightech-Produkte wie Ausrüstungen für Telekommunikation, Industrieroboter oder auch Lithium-Batterien. Alle aufgelisteten Produkte hätten zusammengenommen einen Wert von 50 Milliarden US-Dollar jährlich, schätzt US-Handelsbeauftragter Robert Lighthizer.

Steigende Preise für Aluminium und Nickel

Auf dem Parkett der Londoner Metallbörse LME scheint die Furcht vor einem Handelskrieg größeres Gewicht zu haben, als die guten Außenhandelsdaten aus Peking. Die Mehrzahl der Industriemetalle hat im Vergleich zur Vorwoche zwischen 0,5 und 1,4 Prozent verloren. Einen negativen Einfluss könnte auch die weiter anhaltende Aufwertung des US-Dollars gehabt haben.

Nur auf den Märkten für Aluminium und Nickel scheinen die Anleger in dieser Woche Morgenluft zu wittern. Der Aluminiumpreis klettert jedenfalls weiter nach oben. Am Dienstag (8. Mai) lag der Dreimonatspreis bei 2.362 US-Dollar je Tonne. Das entspricht einer Steigerung von fast 4,9 Prozent innerhalb einer Woche. Nickel kann sich gegenüber vergangenem Mittwoch um 280 US-Dollar verbessern.

metallpreise

Die Preise für Aluminiumschrott zeigen ebenfalls aufwärts. Nach dem Einbruch um bis zu 110 Euro in der vergangenen Woche arbeiten sich die beiden Schrottsorten wieder nach oben, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.

So verbesserte sich Drahtschrott aus Reinaluminium um 60 Euro je Tonne. Aluminiumprofilschrott legte noch einen drauf: Die Preisspanne liegt um 70 Euro höher als noch vor gut einer Woche.

Auch die Preise für Altzinkschrott kommen langsam in Schwung. Fünf Wochen hatte sich preislich rein gar nichts bewegt. In der vergangenen Woche ist diese Sorte aus ihrer Lethargie erwacht und verbessert sich seitdem in 10-Euro-Schritten.

Die Erlöspreise für Kupfer- Weichbleischrott hingegen verharren auf dem Niveau der Vorwoche. Der Preis für Weichbleischrott ist bereits seit Mitte April unverändert. Bei den beiden Nickelschrottsorten ist keine klare Linie zu erkennen. Ganz im Gegensatz zu Primärnickel dümpeln die Schrottpreise derzeit vor sich hin.

ne-metallschrottpreise

 

© 320° | 09.05.2018

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