Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallpreise haben in der vergangenen Woche etwas angezogen, ebenso die Schrottpreise. Doch Vorsicht ist geboten: Die globale Aluminiumproduktion steigt, insbesondere in China kommt es zu einer Überproduktion. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Aluminiumschrott und Nickelschrott profitieren


Die Metallpreise konnten in dieser Woche von den besseren Konjunkturdaten profitieren. So haben die USA das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal auf 3,9 Prozent nach oben korrigiert. Einige Tage zuvor hatte die chinesische Zentralbank die Zinsen gesenkt, um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu stützen. Weil mit jeder Verbesserung der Wirtschaft in der Regel eine höhere Nachfrage nach Metallen verbunden ist, haben die Metallpreise in den vergangenen Tagen anzogen.

Der Dreimonatspreis für Aluminium notierte gestern (26. November) bei 2.065 US-Dollar je Tonne, rund 50 Dollar mehr als in der Vorwoche. Gestiegen ist auch der Nickelpreis, der gestern bei 16.300 US-Dollar je Tonne lag. Der Dreimonatspreis für Kupfer hingegen schloss den Handel mit 6.589,50 US-Dollar, gut 50 Dollar unter dem Niveau der Vorwoche.

Hauptverbraucherländer von Hüttenaluminium im Jahr 2010 (in 1.000 Tonnen)Dass der Kupferpreis nachgegeben hat, während der Aluminiumpreis gestiegen ist, hat vermutlich mehr börsentechnische als fundamentale Gründe. Nach Auffassung einiger Analysten müsste die Preisentwicklung eigentlich eher umgekehrt sein. Sie erwarten zumindest für die mittlere Frist einen Preisrückgang für Aluminium. Eine Bestätigung dürften sie in den jüngsten Zahlen des International Aluminium Institute (IAI) finden. Denn laut IAI ist die weltweite Aluminiumproduktion im Oktober auf ein Rekordhoch von 4,477 Millionen Tonnen gestiegen. Insbesondere China hat mit rund 2 Millionen Tonnen maßgeblich dazu beigetragen. Analysten erwarten deshalb, dass die Überproduktion aus China das weltweite Angebot an Aluminium erhöhen wird – und auf das Leichtmetall entsprechenden Preisdruck ausüben wird.

Nur Nickelschrott erlöst mehr

Behalten die Analysten Recht, würden mittelfristig auch die Aluminiumschrottpreise unter Druck geraten. In dieser Woche jedoch sah es noch nicht danach aus. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) am gestrigen Mittwoch (26. November) zwischen 1.670 und 1.830 Euro je Tonne. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das eine Preissteigerung um 30 bis 40 Euro. Aluminiumprofilschrott (Alter) verbesserte sich ebenfalls um 30 bis 40 Euro und notierte zwischen 1.690 und 1.800 Euro je Tonne.

Eine Preisreduktion gab es dafür bei Kupferschrott. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste laut VDM zwischen 5.050 und 5.230 Euro je Tonne. Das bedeutet einen Preisrückgang um durchschnittlich 30 Euro. Der Preis für Schwerkupferschrott (Keule) notierte am Mittwoch zwischen 4.850 und 4.930 Euro je Tonne. Das bedeutet am oberen Ende einen Rückgang um 40 Euro und am unteren Ende um 20 Euro.

Leicht erhöht haben sich die Preise für Bleischrott und Altzink. Weichbleischrott (Paket) erlöste am Mittwoch zwischen 1.350 und 1.490 Euro je Tonne. Das entspricht einer Preissteigerung um 20 Euro am oberen Ende. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.330 bis 1.390 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preissteigerung um 20 Euro am unteren Ende, aber einen Preisrückgang von 10 Euro am oberen Ende.

Gestiegen sind abermals die Preise für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.100 und 1.140 Euro. Das bedeutet einen Zuwachs um 50 Euro am unteren Ende und 20 Euro am oberen Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.500 und 1.580 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preissteigerung um 30 bis 40 Euro.

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