Weniger Verpackungsmüll

Immer wieder beschweren sich Kunden über zu große Verpackungen für ihre bestellten Artikel. Nun reagiert Amazon. Der Online-Versandhändler hat ein Pilotprojekt gestartet, um die großen Mengen an Verpackungen einzudämmen.

Amazon plant kleinere Pakete


Viele Online-Käufer schütteln den Kopf, wenn ihre Bestellung von Amazon eintrifft. Denn häufig werden kleine Artikel in überdimensionierten Paketen ausgeliefert. Der Konzern hat das Problem offenbar erkannt und arbeitet an einer neuen Strategie. Wie der britische Fernsehjournalist Hugh Fearnley-Whittingstall in seiner Sendung „War on Waste“ auf BBC One herausgefunden hat, plant Amazon individuelle Paketboxen.

Die neue Boxen laufen unter dem Titel „Box-on-demand-System“ und sollen künftig dazu beitragen, den Verpackungsmüll zu reduzieren. Amazon bestätigte dem TV-Journalisten, dass die Technologie für ein solches System derzeit in einer ersten Pilotphase getestet werde. Der Versuch soll in Logistikzentren europaweit stattfinden und mindestens 12 Monate dauern.

Verlaufen die Test erfolgreich, soll Box-on-demand das bisherige Verpackungssystem ergänzen. Bisher setzt Amazon dem Journalisten zufolge auf ein System namens CubiScan, das automatisch Größe und Gewicht von Artikeln erfasst und diesen die richtige Verpackung zuordnet. Mittels Box-on-demand könnte CubiScan zwischen verschiedenen Pappboxgrößen wählen und so die Chance erhöhen, die Ware korrekt einzupacken.

umsatz-der-fuehrenden-unternehmen-im-einzelhandel-in-deutschland-2014Der Vorteil wäre nicht nur weniger Verpackungsmüll, sondern auch geringere Kosten für Amazon. Der Online-Händler versendet jährlich etwa 400 Millionen Pakete in Deutschland, schätzen Experten. Andere Zahlen gehen von 700 Millionen Einheiten aus. Insgesamt werden in Deutschland pro Jahr etwa 2,8 Milliarden Pakete über die einschlägigen Versand-Dienste verschickt.

Kleinere Pakete hätten aber auch den Vorteil des geringeren Gewichts. Das ist nicht unerheblich für die von Amazon geplante Zustellung von Paketen per Drohne. Seit Ende 2013 plant der Konzern bereits, etwa zwei Kilogramm schwere Waren binnen einer halben Stunde mittels Drohnen zu liefern. Wie Amazon am Dienstag (26. Juli) mitteilte, soll der Plan schon im kommenden Jahr in Großbritannien in die Praxis umgesetzt werden. Den Test der Fluggeräte hat die britische Luftverkehrsaufsicht am Dienstag genehmigt.

 

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