Aufbereitung

Bei der Auflösung von Altpapier entstehen in einem Pulper sogenannte Spuckstoffzöpfe – ein Verbund aus metallischen und nichtmetallischen Komponenten. Das Material lässt sich aufzubereiten und verwerten. Eine deutsche Papierfabrik hat eine solche Aufbereitungslinie bestellt.

Andritz MeWa liefert Aufbereitungslinie für Spuckstoffzöpfe


Die niedersächsische Papier- und Kartonfabrik Varel hat beim Maschinenhersteller Andritz MeWa eine Aufbereitungslinie für Spuckstoffzöpfe gekauft. Spuckstoffzöpfe entstehen bei der Auflösung von Altpapier oder Zellstoff im Wirbelzentrum eines Pulpers. Sie sind ein mechanischer Verbund aus metallischen und nichtmetallischen Komponenten.

Wie Andritz mitteilt, liefert es für die Aufbereitung ein zweistufiges Verfahren nach Varel in Niedersachsen: Im ersten Anlagenteil werden die Zöpfe mit der Universal Rotorschere UC 1300 vorzerkleinert. Das langsam laufende Zwei-Wellen-Schneidwerk eigne sich gut für die kraftvolle und gleichzeitig energiesparende Vorzerkleinerung des zähen Eintragsmaterials und sei weitgehend unempfindlich gegenüber möglichen Störstoffen.

In einem zweiten Schritt wird das Material laut Andritz mit dem Granulator UG 1000 S weiter zerkleinert. Durch den Einsatz eines austauschbaren Siebes mit variierbaren Sieblochdurchmessern kann Einfluss auf den Durchsatz und das Zerkleinerungsergebnis genommen werden. Am Ende des Prozesses liegen die Metalle in einer hohen Reinheit vor, erklärt das Unternehmen. Die Restfraktion kann als Ersatzbrennstoff verwendet werden.

Andritz MeWa mit Sitz im Baden-Württembergischen Gechingen ist Teil der Andritz-Gruppe mit Hauptsitz im österreichischen Graz. Weltweit beschäftigt die Gruppe an mehr als 250 Standorten rund 25.500 Mitarbeiter. Im ersten Halbjahr 2016 setzte Andritz rund 2,76 Milliarden Euro um.

Die Papier- und Kartonfabrik Varel ist ein familiengeführtes, mittelständisches Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Am Standort werden auf vier Produktionslinien jährlich 850.000 Tonnen hochwertige Papier- und Kartonqualitäten für die weiterverarbeitende Verpackungsindustrie hergestellt.

© 320°/ek | 01.02.2017

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