Kooperationsvertrag

Das Münchner Unternehmen Martin hat eine Zusammenarbeit mit MinPlus vereinbart. Beide wollen künftig gemeinsam die Technologie der Niederländer zur Verbrennung von niederkalorischen Brennstoffen vermarkten. Gleichzeitig erwarben die Münchner eine Minderheitsbeteiligung.

Anlagenbauer Martin erweitert Portfolio


Wie die Martin GmbH für Umwelt- und Energietechnik erst jetzt mitteilte, wurde am 27. Juni ein Kooperationsvertrag mit dem Verbrennungs- und Rauchgastechnik-Hersteller MinPlus mit Sitz im niederländischen Apeldoorn geschlossen. Der Münchner Anlagenbauer erweitert damit seine Produktpalette um die Technologie einer Wirbelschichtlösung für niederkalorische Brennstoffe.

Konkret vereinbarten Martin-Geschäftsführer Ulrich Martin und die MinPlus-Geschäftsführer Joep Biermann und Philipp Bergmann, die Technologie künftig gemeinsam zu vermarkten. Dabei handelt es sich um die sogenannte CTC-Technologie. Diese sei in der Lage, Schlämme mit Heizwerten bis zu einer Untergrenze von 1,4 Megajoule je Kilogramm und hohen Feuchtegehalten ohne zusätzliche Energie thermisch umzuwandeln. Denkbar seien Deinking-Schlamm, Klärschlamm sowie andere industriellen Rückstandsschlämme.

Darüber hinaus übernahmen die Münchner einen Minderheitsanteil an MinPlus in Höhe von 15 Prozent. Dadurch soll die Zusammenarbeit gestärkt und die gleichnamige Rauchgasreinigungstechnik der Niederländer erfolgreich weiterentwickelt werden. MinPlus ist nach Firmenangaben ein nachhaltig hergestelltes, hoch reaktives und temperaturstabiles Trockensorbent. Direkt in die Brennkammer eingedüst, entferne es saure Schadstoffverbindungen wie Chlor und Schwefel aus heißen Rauchgasen und reduziere so deutlich den Verbrauch herkömmlicher Reinigungschemikalien.

Die Martin GmbH für Umwelt- und Energietechnik konzentriert sich nach eigenen Angaben seit fast 90 Jahren ausschließlich auf den Bau von Verbrennungsanlagen für ballastreiche Kohle und Abfall. Das Herzstück dieser Anlagen, der Verbrennungsrost, werde im Detail ausgelegt und konstruiert. Zusammen mit Partnerfirmen und Lizenznehmern sind bisher weltweit über 441 Anlagen entstanden. 848 Abfallverbrennungslinien laufen mit Martin-Rosten.

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