Umfrage

Fast jeder zweite Deutsche ist mit seinem Job unzufrieden. Meist sind die Höhe des Gehalts und die fehlende Anerkennung verantwortlich. Aber es gibt auch andere Faktoren, die die Zufriedenheit von Arbeitnehmern fördern – wie etwa flexiblere Arbeitszeitmodelle.

Arbeitnehmer wünschen sich flexible Arbeitszeitmodelle


Für die Arbeitswelt der Zukunft wünschen sich viele Arbeitnehmer eine deutlich flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit: 74 Prozent der Mitarbeiter in deutschen Firmen möchten unter neuen Zeitmodellen arbeiten, die der aktuellen Lebenssituation flexibel angepasst werden können. Das zeigt die internationale Studie „Arbeitswelt der Zukunft“ der Unternehmensberatung ROC. Mehr als 2.500 Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien wurden dafür befragt, mehr als 1.000 davon aus Deutschland.

„Die Ergebnisse unserer Studie belegen, dass viele Beschäftigte bereits heute Dinge befürworten, die ihnen die Arbeitswelt der Zukunft bietet. Sie wünschen sich Veränderungen, die im Einklang stehen mit dem stärkeren Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik sowie einer weiteren Automatisierung“, erklärt Oliver Back, Global COO der ROC Group. „Dies ist ein positives Signal. Die Aufgeschlossenheit der Angestellten sollte Führungskräfte dazu ermutigen, den Begriff Arbeit 4.0 endlich mit Leben zu füllen.“

Dabei ist die flexible Arbeitszeit schon heute in vielen Firmen kein Fremdwort mehr. Nach der bevölkerungsrepräsentativen Studie „Jobzufriedenheit 2017“ der ManpowerGroup geben 39 Prozent der Befragten an, dass es in ihrem Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle gibt. Das ist jeweils ein Anstieg um sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Mehr Home Office

„Die Studie zeigt, dass in den Chefetagen ein Umdenken stattfindet“, sagt Herwarth Brune, Geschäftsführer der ManpowerGroup Deutschland. „Die Arbeitgeber haben erkannt, dass das Thema Weiterbildung für die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter wichtig ist. Und mit dem Angebot von flexiblen Arbeitszeitmodellen gehen sie auf den Wunsch der Beschäftigten nach einer besseren Work-Life-Balance ein.“

Arbeitgeber sind inzwischen auch immer häufiger dazu bereit, ihre Mitarbeiter von zu Hause arbeiten zu lassen. 23 Prozent der Befragten geben in der Manpower-Studie an, dass sie die Möglichkeit haben, ihre Aufgaben im Home Office zu erledigen. 2016 waren es nur 14 Prozent. Das ist mit neun Prozentpunkten der höchste Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr.

Bei der aktiven Karriereförderung und der Familienfreundlichkeit der Unternehmen hat sich nach Ansicht der Beschäftigten ebenfalls einiges getan: In beiden Bereichen haben sich die Arbeitgeber um sechs Prozentpunkte verbessert.

Als familienfreundlich bezeichnen 33 Prozent der Befragten ihr Unternehmen – 19 Prozent bejahen die aktive Förderung ihrer Karriere. „Diese Aspekte nehmen für Mitarbeiter einen immer höheren Stellenwert ein“, sagt ManpowerGroup-Deutschland-Geschäftsführer Herwarth Brune. „Familienfreundlichkeit und eine entsprechende Personalentwicklung in Unternehmen werden immer mehr zum Wettbewerbsvorteil. Nur mit attraktiven Rahmenbedingungen schaffen es Arbeitgeber, Beschäftigte für ihr Unternehmen zu gewinnen und langfristig an sich zu binden.“

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