Behandlung biogener Reststoffe

Der Biogasanlagenbauer Archea wird in China zwei Anlagen errichten. Ein entsprechender Lizenzvertrag wurde Ende August mit der chinesischen Kaseen-Gruppe geschlossen. Der Fokus liegt auf der Verwertung von Lebensmittelabfällen.

Archea gelingt Eintritt in chinesischen Markt


Archea New Energy, ein Komplettanbieter von Biogasanlagen aus dem niedersächsischen Hessisch Oldendorf, gibt seinen Eintritt in den chinesischen Markt bekannt. Wie das Unternehme mitteilt, wurde mit der Kaseen-Gruppe aus dem chinesischen Ningbo ein Lizenzvertrag geschlossen. In den kommenden acht Monaten sollen im Rahmen der Kooperation zwei Biogasanlagen in Cixi und Ningbo (Provinz Zhejiang) errichtet werden.

Beide Anlagen haben laut Archea eine Jahreskapazität für 200.000 Tonnen organische Abfälle. Der Fokus werde auf Lebensmittelabfällen liegen. Die Kaseen-Gruppe sammelt seit 10 Jahren mit eigenen Müllfahrzeugen Speisereste, überlagerte Lebensmittel und Restaurantabfälle und betreibt bereits zwei eigene Biogasanlagen.

Die eingesammelten Materialien soll künftig zunächst über mechanisch-biologische Verfahren vorbehandelt werden, um organischen von anorganischem Abfall sauber zu trennen. Der anorganische Rest werde einem Recycling-Prozess zugeführt. Anschließend soll via Anlagentechnik von Archea die organische Fraktion in Biomethan umgewandelt werden. Das Gas wird dann in einem Blockheizkraftwerk verstromt. Wie es seitens des Unternehmens heißt, wird ein Teil des Strom genutzt, um den Elektrizitätsbedarf der Gesamtanlage zu decken. Überschüsse sollen in das Stromnetz eingespeist werden.

Oliver Nacke, Archea-Gründer und -Geschäftsführer, bezeichnet den Bau der Anlagen in China als Leuchtturmprojekt. Aus seiner Sicht bestätigt das Vorhaben den Denkansatz seines Unternehmens, „außerhalb Europas dezentrale Lösungen für die konkreten Probleme von Kommunen unter Einbindung der örtlichen Menschen, Politik und Wirtschaft zu entwickeln“.

Mehr zum Thema
Die neue Abfall­­­verbringungsverordnung kann kommen
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
Biodiesel aus Abfallstoffen: Bundesrat macht Weg frei
Forscher: Plastik ist viel großräumiger verteilt als vermutet
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Circular Economy: München hat die meisten Start-ups
Novocarbo sichert sich 25 Millionen Euro
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen
Reederei will von LNG auf E-Methan umsteigen
Wertstofftonne: Karlsruher hadern mit privatem Entsorger