Post-Shredder-Anlage in den Niederlanden

Im vergangenen Jahr hat die Stiftung ARN an der Erweiterung der Anlagenkapazität gearbeitet. Durch eine Änderung im Prozess können nicht nur mehr Kunststoffe durchgesetzt werden. Auch die Verwertung branchenfremder Abfälle ist nun möglich.

ARN baut Kapazität aus


Die niederländische Stiftung Auto Recycling Nederland (ARN) hat im vergangenen Jahr die Behandlungskapazität ausgebaut. Wie die Stiftung berichtet, wurden in der Post-Shredder-Anlage in der Nähe der niederländischen Stadt Tiel 40.000 Tonnen Shredderrückstände aus Altfahrzeugen verwertet. Das sind 10 Prozent mehr als im Jahr 2014.

„Durch eine Änderung im Bearbeitungsprozess für Kunststoffe können wir nun zusätzlich 150 Tonnen Plastik pro Woche verwerten“, sagt Anlagenleiter Hans van de Greef. „Unsere Gesamtwochenkapazität für Shredderrückstände und Kunststoffe ist auf 950 bis 1.000 Tonnen angestiegen.“ Dank der zusätzlichen Verwertungskapazität sei ARN unter anderem in der Lage, vorbeugende Wartungsarbeiten in einer strukturierten Vorgehensweise durchzuführen – das wiederum soll die Produktivität der Anlage weiter steigern.

Darüber hinaus kann ARN nun auch Abfälle von außerhalb des Automobilsektors annehmen und verwerten. „Wir führen derzeit Tests an Kunststoffrestströmen aus kommunalen Verwertungsanlagen durch“, erklärt van den Greef.

Metallrückgewinnung aus mineralischer Grobfraktion

Im Zuge des Kapazitätsausbaus hat ARN auch ein neues Metallrückgewinnungsmodul in Auftrag gegeben. Als erstes Unternehmen überhaupt setzt die niederländische Stiftung seit Juli 2015 die neue Rotorprallmühle des Schweizer Anlagenbauers swissRTec ein. Mit dieser Aufschlussmühle für Verbundstoff- und Metallabfälle würden mehr wertvolle Metalle wie Kupfer und Edelstahl zurückgewonnen werden, wie van de Greef erklärt.

„Wir planen dasselbe für die mineralische Grobfraktion, die ebenfalls eine Menge an Metallen enthält, die es wert ist, zurückgewonnen zu werden“, sagt van de Greef. Durch die Abtrennung der Metalle eigne sich diese mineralische Fraktion zur Verwertung im Straßenbau. Bisher sei die Ablagerung auf Deponien die einzige Entsorgungsoption für diese Fraktion gewesen.

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