Erweiterung der Verbandsaufgaben

Die ASA, der Interessenverband für die Betreiber mechanisch-biologischer Abfallbehandlungsanlagen, stellt sich breiter auf. Damit reagiert der Verband auf die zunehmende Bedeutung der Bioabfallvergärung.

ASA vertritt auch Hersteller von Vergärungsanlagen


Die ASA wird künftig die gemeinsame Interessenvertretung für die Betreiber von mechanisch-und/oder biologisch arbeitenden Abfallbehandlungsanlagen und die Hersteller von Anlagen zur Bioabfallvergärung sein. Das ist das Ergebnis eines Treffens zwischen ASA und führenden Herstellern von Anlagen zur Vergärung von Bioabfällen aus Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Damit wird die ASA künftig sowohl die Interessen der Betreiber als auch der Hersteller von Bioabfallvergärungsanlagen vertreten. Dazu wird es nach Verbandsangaben zwei eigenständige Fachbereiche (FB) geben: Den „FB biogene Abfälle“ für die Betreiber und den „FB Vergärungssysteme“ für die Hersteller. Die Betreiber von Vergärungsanlagen waren der ASA schon vor gut einem Jahr beigetreten.

„Unsere organisatorischen Strukturen bieten sich für alle Betreiber und Hersteller an, die Abfälle und organische Naturprodukte nicht nur ausschließlich verbrennen, sondern mit anderen stoffspezifischen Verfahren verwerten“, begründet ASA-Vorsitzender Thomas Grundmann die Öffnung seines Verbandes. Hintergrund der Zusammenarbeit ist außerdem die im Kreislaufwirtschaftsgesetz geforderte Ausweitung der Bioabfallverwertung. Demnach sollen in Deutschland ab 2015 alle Bioabfälle flächendeckend getrennt eingesammelt werden.

„Dies eröffnet den Betreibern von mechanisch-und/oder biologisch arbeitenden Abfallbehandlungsanlagen sowie insbesondere von Vergärungsanlagen für Bioabfälle neue Perspektiven“, erklärt die ASA. So gehe die Bioabfall-Vergärungsbranche davon aus, dass sich die der Vergärung zugeführte Abfallmenge bis 2020 verdoppeln, bis 2025 verdreifachen wird.

Bei dem Treffen zwischen ASA und Anlagenhersteller wurden im Ergebnis drei zentrale Forderungen erhoben:

1. Konsequente Umsetzung der getrennten Erfassung von Bioabfällen nach Maßgabe des Paragrafen 11 KrWG;

2. Zielgerichtete Erfassung von privaten Speiseabfällen mittels Biotonne und Neubewertung der Eigenkompostierung (keine „Scheinverwertung“);

3. Investitionssicherheit für den Beitrag von Bioabfall-Vergärungsanlagen zur Umwelt- und Klimaentlastung durch EEG und andere Förderungsinstrumente.

Für den Beitritt in die ASA haben sich folgende Hersteller ausgesprochen:

  • Axpo Kompogas Engineering AG, Glattbrugg (CH)
  • BEKON Energy Technologies GmbH & Co. KG, Unterföhring (DE)
  • Biogas Energy Systems GmbH/Organic Waste Systems, Gent (BE)
  • Eggersmann Anlagenbau Kompoferm GmbH, Bad Oeynhausen (DE)
  • Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG, Böblingen (DE)
  • GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH, Dresden (DE)
  • Herhof GmbH, Solms (DE)
  • STRABAG Umweltanlagen GmbH, Dresden (DE)

Mehr zum Thema
„Der Getränkekarton hat eine unglaublich schlechte Recyclingbilanz“
EU-Parlament stimmt Verpackungsverordnung zu
Freiburg bereitet Einführung einer Verpackungssteuer vor
Kunststoffrecycling: Covestro plant Zusammenarbeit mit Automobilindustrie
Pyrum erhält Nachhaltigkeitszertifizierung
EU-Parlament stimmt Ökodesign-Verordnung zu
Alpina führt digitalen Produktpass ein
Schott will den Kreislauf weiter schließen
Neue Kennzeichnung für CO2-armen Stahl
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein
Helftewes verlässt Grünen Punkt
Neste testet Pyrolyseöl aus Altreifen