Sachsen-Anhalt

Im Jahr 2014 wurden in Sachsen-Anhalt fast 20.000 Tonnen Asbest-Abfälle entsorgt – der Großteil landete auf Deponien. Für Kritiker ist dieser Entsorgungsweg problematisch, die Landesregierung betont aber: Alternative Verfahren haben sich nicht durchsetzen können.

Asbest-Entsorgung: Prognose zeigt rückläufiges Aufkommen


In Sachsen-Anhalt wird Asbest auf insgesamt fünf Deponien abgelagert. Zwischen 2000 und 2015 waren es insgesamt rund 77.200 Tonnen. Für die dortige Landesregierung ist das nach wie vor der beste Entsorgungsweg für die gefährlichen Abfälle – denn Verfahren, bei denen die Fasern zerstört und stofflich verwertet werden, haben sich bislang nicht durchsetzen können, wie eine Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Linken zeigt.

Wie die Landesregierung weiter ausführt, steht bei der Asbestentsorgung weniger die Abfallhierarchie im Vordergrund sondern, dass die Freisetzung und das Einatmen von Asbestfasern weitestgehend verhindert wird. „Die Ablagerung auf dafür zugelassenen Deponien oder Deponieabschnitten ist ein in Deutschland übliches Verfahren, das dem Stand der Technik entspricht“, so die Begründung.

Asbestmenge wird langsam zurückgehen

Neben der Entsorgungsart wollte Die Linke wissen, welche Mengen anfallen, wo sie entsorgt und wohin exportiert werden. In der Antwort der Landesregierung heißt es dazu, dass in Sachsen-Anhalt im Jahr 2014 rund 19.650 Tonnen anfielen. In den kommenden Jahren soll diese Menge aber leicht rückläufig sein: Eine Prognose geht davon aus, dass es im Jahr 2020 noch 18.500 Tonnen und im Jahr 2025 rund 17.600 Tonnen anfallen werden.

Bei den Ausfuhren war der größte Abnehmer Sachsen. Im Jahr 2015 wurden dorthin insgesamt rund 3.350 Tonnen asbesthaltigen Abfälle exportiert – ein Großteil davon waren asbesthaltige Baustoffe. Etwa 1.500 Tonnen gingen nach Niedersachen und weitere kleinere Mengen nach Thüringen, Berlin und in andere nahegelegene Bundesländer.

Bei den Importen von asbesthaltigen Abfälle steht mit etwa 1.800 Tonnen Italien als Lieferant mit Abstand an erster Stelle. Weitere 630 Tonnen kamen aus Niedersachsen, andere Nachbarbundesländer lieferten nur kleinere Mengen.

© 320°/ek | 06.06.2017

Mehr zum Thema
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?
Rohstoffimporte: „Höchste Zeit für einen Kurswechsel“
Gute Nachfrage lässt Altpapierpreise steigen
Deutsche Industrie weiter im Plus