Verwertung biogener Reststoffe

Ob Biogut, Lebensmittelreste oder verdorbene Lebensmittel: Meist werden sie von Verbrauchern oder Herstellern mit der Verpackung entsorgt. Um sie nun einfacher zu verwerten, hat das Unternehmen Doppstadt seine Schneckenpresse weiterentwickelt. [ Video ]

Aufbereiten ohne Vorbehandlung


Der Maschinenbauer Doppstadt hat seine Schneckenpresse DSP 205 Biopress optimiert. Damit soll es möglich sein, Bioreststoffe so gut wie rückstandsfrei von Verpackungen zu trennen. Biogut, Küchenabfälle aus Privathaushalten sowie überlagerte, verpackte Lebensmittel aus Produktion und Versorgung könnten somit ohne Vor- und Nachbereitung verarbeitet werden.

Bisher sind solche Abfälle laut Doppstadt nur schwer aufzubereiten. Denn sie werden meist mit Verpackungsmaterial und anderen Fremdstoffen vermischt entsorgt. Die bisher angewandte Prozesstechnik würde diese Störstöffe nur zerkleinern und so Kompost oder Gärrest verunreinigen. Darüber hinaus erlaube der hohe Wassergehalt keine wirtschaftliche thermische Verwertung.

Aufgabe wie eingesammelt

Der Maschinenbauer will dem Problem nun mit der überarbeiteten DSP 205 Biopress beikommen. Sie wurde dafür mit einen neuen Aufgabetrichter ausgerüstet. Dieser durchmische die verpackten Lebensmittel und Sammelbeutel und schließe sie mittels Scherkräften auf – ohne sie zu zerkleinern. Der Vorteil: Die Materialien könnten wie eingesammelt aufgegeben werden.

Anschließend werden flüssige von festen Anteilen getrennt. Das Verpackungsmaterial und Fremdstoffe trägt die Presse mit den festen Bestandteilen aus. Die bioverfügbare Organik reichert sich in der flüssigen Phase an. Das Substrat ist dem Unternehmen zufolge so hochwertig, dass der Gärrest nach der Vergärung ohne weitere Nachbehandlung als Dünger ausgebracht werden kann.


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„Die Schneckenpresse ist bereits seit 2005 Bestandteil unseres Portfolios. In den letzten Jahren haben wir die Maschine weiterentwickelt: Sie kann jetzt auch nicht vorbehandelte Reststoffe zuverlässig verarbeiten, ohne zu wickeln oder zu verstopfen“, sagt Produktmanager Arndt Bachmann. Zudem wurde die DSP 205 von hydraulischen auf elektrische Antriebe umgerüstet. „Das senkt die ohnehin bereits geringen Betriebskosten weiter“, so Bachmann.

Doppstadt wurde 1965 gegründet und hat Standorte in Velbert, Wülfrath, Calbe, Wilsdruff und Wien sowie im US-amerikanischen Rockville, Maryland. Das Familienunternehmen entwickelt Maschinen- und Anlagentechnik für die Bereiche Abfallbehandlung, Recycling / Wertstoffgewinnung, Fest-Brennstoffe aus Biomasse, Gaserzeugung aus Biomasse und Bodenaufbereitung sowie die Gewinnung und Aufbereitung von Sand und Kies.

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