Norddeutsche Arbeitsgemeinschaft

Bislang gibt es nur zwei Gipsrecycling-Anlagen in Deutschland. Im kommenden Jahr soll eine weitere hinzukommen: Der Bau ist für das erste Halbjahr 2016 geplant.

Aufbereitung von Gipsabfällen: Otto Dörner und Buckh planen gemeinsame Anlage


Die Kooperation aus den beiden norddeutschen Unternehmensgruppen werde sich insbesondere um Gipskartonabfälle kümmern, erklärten Otto Dörner und Buhck. Geplant ist, die Abfälle in einer gemeinsamen Anlage am Buhck-Standort Wiershop bei Geesthacht aufzubereiten. Der dabei zurückgewonnene Gips und die Kartonagen sollen dann in der Gipsindustrie und über den Altpapierhandel vermarktet werden.

„Die gemeinsame Initiative mit dem Hause Dörner führt dazu, dass wir einerseits über ein großflächiges Sammelnetz verfügen und zum anderen über die größeren gemeinsamen Mengen den wirtschaftlichen Betrieb einer Aufbereitungsanlage sicherstellen“, so Thomas Buhck, Geschäftsführer der Buhck-Gruppe. Beide Unternehmen zusammen verfügen über zehn Annahmestellen in der Region Hamburg. Des Weiteren soll die getrennte Sammlung und Abfuhr von den Baustellen über ihrer Containerdienste sichergestellt werden.

Nach den bisherigen Plänen wird die neue Anlage über eine Jahreskapazität von 30.000 Tonnen verfügen und im ersten Halbjahr 2016 errichtet werden. Der Invest liegt den Angaben zufolge „unter 1 Millionen Euro“.

In Deutschland fallen jährlich rund 600.000 Tonnen gipshaltige Abfälle an. Gut die Hälfte davon seien Baustellenabfälle, also Ziegel und Beton mit Gipsanhaftungen, erklärte Jörg Demmich, Vorsitzender des Rohstoff- und Umweltausschusses beim Bundesverband Gips, im Interview mit 320° (siehe auch rechte Spalte). Diese würden aber momentan nicht zum Recycling anstehen. Die andere Hälfte hingegen, also rund 300.000 Tonnen Gipsplattenabfälle, könnte aufbereitet werden. Derzeit betreiben nur die Firmen Strabag Umwelttechnik und MUEG Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgungsgesellschaft je eine Aufbereitungsanlage für Gipsabfälle.

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