Geschäftsbericht über erstes Quartal

Die Geschäftssparte Recycling/Edelmetalle wurde im ersten Quartal durch Wartungs- und Reparaturstillstände beeinträchtigt. Die negativen Folgen konnten aber weitgehend kompensiert werden – das Ergebnis der Recyclingsparte ist erstmals wieder gestiegen.

Aurubis schafft die Trendwende


Der Aurubis-Konzern hat im ersten Quartal ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 39 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Vorjahresquartal lag das Ergebnis noch bei minus 3 Millionen Euro. „Das Ergebnis entsprach vor dem Hintergrund der guten externen Marktbedingungen einerseits sowie der saisonalen Effekte und der schwachen Performance mancher Anlagen andererseits unseren Erwartungen“, kommentierte Vorstandsvorsitzender Bernd Drouven.

„Zu dem im Vergleich zum Vorjahr guten Ergebnis haben insbesondere gestiegene Schmelzlöhne für Kupferkonzentrate und ein höherer Konzentratdurchsatz beigetragen“, sagte Drouven. Dieser war im Vorjahresquartal durch den großen Wartungs- und Reparaturstillstand in Hamburg stark beeinträchtigt gewesen. „Ebenfalls positiv haben sich eine höhere Kathodenprämie, ein leichter Anstieg der Schwefelsäurepreise, eine gute Verfügbarkeit von Altkupfer mit stabilen Raffinierlöhnen sowie eine insgesamt gute Nachfrage nach unseren Kupferprodukten ausgewirkt.“

Von Stillständen blieb auch die Geschäftssparte Recycling/Edelmetalle nicht verschont. Über den Jahreswechsel hinweg sei im Recyclingzentrum in Lünen ein dreiwöchiger Wartungsstillstand der KRS-Anlage (Kayser-Recycling-System) und eine Anodenofenreparatur durchgeführt worden, wie der Konzern in seinem Quartalsbericht mitteilt. Dadurch habe der Durchsatz in der KRS-Anlage im ersten Quartal bei nur 69.500 Tonnen gelegen – im Vorjahresquartal wurden über 84.000 Tonnen durchgesetzt. Die Lüner Anodenproduktion lag mit 44.100 Tonnen ebenfalls unter dem Vorjahreswert (55.600 Tonnen). Durch die gute Versorgung mit Anoden von anderen Konzernstandorten konnte die Kathodenproduktion aber das Vorjahresniveau erreichen.

Verbesserte Produktivität und gutes Angebot an Altkupfer

Die negativen Folgen dieser Stillstände konnten aber weitgehend kompensiert werden. Das sei durch die Steigerung der Produktivität durch eine bessere metallurgische Verfahrensweise und eine gute Vormaterialmischung für den KRS bei gleichzeitig hohem Metallausbringen gelungen, erklärt Aurubis. Ebenfalls positiv habe sich das gute Angebot an Altkupfer und auch die stabilen Raffinierlöhne. Die Verfügbarkeit industrieller Rückstände und Elektronikschrotte sei ausreichend gewesen, allerdings mit leicht geringeren Raffinierlöhnen. Das operative EBT der Business Unit Recycling/Edelmetalle sei daher um eine Million auf 6 Millionen Tonnen gestiegen. Der Umsatz habe mit 994 Millionen Euro fast das Vorjahresniveau (999 Millionen Euro) erreicht.

Der Konzern erwartet, dass der internationale Kupfermarkt 2015 fundamental gut gestützt sein dürfte. Marktbeobachter würden einen niedrigen Überschuss bzw. einen ausgeglichenen Kupferkathodenmarkt erwarten. „Daher gehen wir von einer guten Nachfrage nach Kathoden mit einem hohen Prämienniveau aus“, äußerte sich Drouven optimistisch. „Wir erwarten für den Kupferkonzentratmarkt ein gutes Mengenangebot mit hohen Schmelzlöhnen. Dasselbe gilt für den Altkupfermarkt, der jedoch sensibler auf Kupferpreisveränderung reagiert.“ Bei sinkenden Kupferpreisen rechnet der Aurubis-Vorstandsvorsitzende mit einer kurzfristigen Beeinträchtigung bei der Verfügbarkeit und Verarbeitungslöhne.

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