Neues Verfahren

Der Einsatz von Biomethan als Kraftstoff für Fahrzeuge hält sich bislang in Grenzen. Ein Autohersteller forscht dennoch an der Aufbereitung von Biomethan aus Abwasserschlämmen. Die EU-Kommission unterstützt das Vorhaben.

Autohersteller experimentiert mit Biomethan


Der Wasseraufbereiter Aqualia hat zusammen mit dem Autohersteller SEAT eine Lösung zur nachhaltigen Herstellung von Treibstoff aus Abwasser entwickelt. Verglichen mit anderen Treibstoffen führt der neue Sprit zu einer geringeren Emission von Treibhausgasen. Das Verfahren wurde im Rahmen des „LIFE & Metamorphose“-Projekts von der Europäischen Kommission gefördert.

Konkret wird Wasser von Schlamm getrennt, der dann durch anaerobe Prozesse und Fermentierung zu Gas konvertiert. Das Biogas wird gereinigt und veredelt, sodass das dabei entstehende Biomethan auch für den Antrieb von Kraftfahrzeugen verwendet werden kann. Laut SEAT lässt sich dieses erneuerbare Biogas auch bei Fahrzeugen anwenden, die durch komprimiertes Erdgas angetrieben werden.

Abwasser in nachhaltigen Treibstoff zu verwandeln, beantwortet zwei Herausforderungen – einerseits die Wiederverwendung einer knappen Ressource wie Wasser und andererseits das Auffinden von alternativen Energiequellen, um die Verschmutzung durch Treibstoffabgase einzuschränken. Jeden Tag könne eine mittelgroße Abwasseranlage 10.000 Kubikmeter Wasser behandeln und dabei 1.000 Kubikmeter Biomethan generieren. Damit könnten 150 Fahrzeuge eine Distanz von je 100 Kilometer pro Tag absolvieren.

Bislang fällt der Einsatz von Biomethan in der Fahrzeugindustrie jedoch verhalten aus. Die Zahl der neu zugelassenen Wagen, die Biomethan oder Erdgas tanken können, ist im vergangenen Jahr um fast 40 Prozent gegenüber 2015 gesunken.

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