Zahlen für 2015

Im vergangenen Jahr haben die Shredderanlagen in Österreich rund 500.000 Tonnen Shredderschrott produziert. Damit fiel die Verwertungsquote vergleichsweise hoch aus. Beim stofflichen Recycling und der Wiederverwendung liegt der Alpenstaat allerdings eher im Mittelfeld.

Autorecycling: Hohe Verwertungsquote in Österreich


96,89 Prozent eines abgewrackten Autos sind im vergangenen Jahr in Österreich verwertet worden. Davon entfällt ein Anteil von 86,94 Prozent auf das Recycling und die Wiederverwendung, wie der Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ausgerechnet hat. Der restliche Anteil von 9,95 Prozent entfällt auf die thermische Verwertung.

Verwertet wurden die Altautos in insgesamt sechs Shredderanlagen in Österreich. Diese produzierten laut WKÖ rund eine halbe Millionen Tonnen Shredderschrott für die Stahlindustrie. Zurückgenommen wurden die Autos über rund 1.500 Rücknahmestellen.


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Mit den Quoten aus dem vergangenen Jahr erfüllt Österreich die Vorgaben aus der EU-Altfahrzeugrichtlinie. Diese sieht vor, dass ab dem Jahr 2015 mindestens 85 Prozent der Altautos wiederverwendet und recycelt werden. Bei der Verwertungsquote, die auch die thermische Verwertung miteinschließt, liegt die Vorgabe bei 95 Prozent.

Ein EU-weiter Vergleich ist bisher zwar nur für das Jahr 2014 möglich, doch die Platzierungen dürften sich kaum verändert haben. So lag Österreich laut Eurostat im Jahr 2014 mit seinem Werten bei der Gesamtwiederverwendung auf Platz vier. Bei der Recycling- und Wiederverwendungsquote hingegen belegte das Land Rang 14.

Deutschland erreichte in dem Ranking für die Recycling- und Wiederverwendungsquote Platz 6. Bei der Gesamtwiederverwendung war die Bundesrepublik EU-weit mit 101,4 führend. Der Wert über 100 Prozent ist noch ein Effekt der Abwrackprämie, da damals weit mehr Autos zurückgegeben wurden, als tatsächlich verwertet werden konnten und viele Wagen erst Jahre später recycelt wurden.

Für Deutschland hat erst kürzlich eine Studie herausgefunden, dass die Anzahl der illegalen Altfahrzeugexporte deutlich niedriger ist, als jahrelang angenommen wurde. Das Forschungsprojekt „Verbleib von Altfahrzeugen“, das das Umweltbundesamt (UBA) bei Ökopol in Auftrag gegeben hat, hat einige Zahlen zur Rückgabe und Ausfuhr deutlich nach unten korrigiert. Dabei kam heraus, dass jährlich nicht 1,2 Millionen, sondern rund 350.000 Fahrzeuge in unbekannte Kanäle verschwinden.

© 320°/ek | 22.11.2016

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