Neubau in der Provinz Limburg

Der niederländische Kunststoffreycler QCP setzt für die geplante Recyclinganlage in der Provinz Limburg auf die Anlagentechnik von B +B Anlagenbau. In der neuen Anlage sollen PE-PP-Compounds produziert werden. Den Materialinput wird Sita liefern.

B + B liefert Kunststoffrecycling-Anlage für QCP


Im Herbst dieses Jahres will der niederländische Recycler QCP Quality-Circular-Polymers die geplante Kunststoffrecyclinganlage in der holländischen Provinz Limburg in Betrieb nehmen. Die 75 Millionen Euro teure Anlage wird mit der letzten Ausbaustufe auf eine Gesamtkapazität von 100.000 Tonnen ausgelegt. Hinter QCP stehen die strategischen Investoren Sita sowie die Industriebank LIOF und die Beteiligungsgesellschaft Chemelot Ventures.

Die gesamte Ausrüstung zur Aufbereitung der eingehenden Ballen aus Post-Consumer-Kunststoffabfällen bis hin zu den gewaschenen und sortierten Flakes wird das Willicher Unternehmen B + B liefern. Die Extrusionsanlagen-Module für die Umwandlung der aufbereiteten Flakes kommen vom Hannoveraner Unternehmen Kraussmaffei Berstorff. Den vollautomatisierten Logistikprozess liefert die AZO-Gruppe aus Osterburken. Den Materialinput wird Sita bereitstellen.

B + B konzipierte die Anlage nach eigenen Angaben in der Startphase für zwei Fertigungslinien. Mit dem Ausbau wird die Anlage dann vier Linien umfassen. Die Abfallströme der Kunststoffe durchlaufen dabei einen vollautomatischen Anlagenprozess: Zunächst werden die angelieferten gepressten Kunststoffballen über Shredder in kleinteilige Kunststoffteile von ca. 80 x 80 mm zerkleinert. Über Schwingsiebe erfolgt sodann die Unterkornabsiebung, wobei Schwergutabscheider Störstoffe zusätzlich eliminieren, bevor Nass-Schneidemühlen für die Nachzerkleinerung auf das Format 12 bis 15 mm sorgen.

Nach der weiteren Beseitigung grober Störstoffe, anschließender Trockenreinigung und weiterer Metallabscheidung geht es laut B + B in die Heißwäsche, die in bis zu fünfzehn Minuten mittels Natronlauge und speziellen Waschmitteln Anhaftungen und Gerüche löst und entfernt. Über eine Nachwäsche gelangen die Stoffe an Trennzentrifugen und Windsichter, die mittels Fliehkraft und Luftströmung die Kunststoffteile nach ihrem spezifischen Gewicht separieren, um möglichst reine Fraktionen zu erhalten. Nach der thermischen Trocknung und Verdichtung sowie Zwischenlagerung sind die Kunststoffabfälle bereit zur Extrusion und weiteren Verarbeitung.

Die Anlage komme mit so wenig Personal wie möglich aus, da die operativen Kosten so gering wie möglich anfallen sollen, erklärt Daniel Simmonds, für das Projekt verantwortlicher Sales Engineer bei B + B. Die Willicher Anlagenbauer übergeben die Anlage schlüsselfertig, einschließlich mechanischem Einbau der Komponenten, ihrem Anschluss in das Prozesssystem und der elektrischen Ausrüstung.

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