Reaktion auf Kritik der DGAW

Nach der Kritik des DGAW-Präsidenten Thomas Obermeier hat die BDSV nochmals Stellung bezogen. Der Vorwurf des jahrelangen Jammerns über zu niedrige Verbrennungspreise gehe an der Stahlrecyclingwirtschaft vorbei, erklärt der Verband. Außerdem habe sich die BDSV immer für das Prinzip des freien Marktes eingesetzt – daran werde sich auch nichts ändern.

BDSV: Abfallimporte nicht kleinreden


Wie der Verband in einer heutigen Mitteilung hervorhebt, stehe für die BDSV die ordnungsgemäße und schadlose Entsorgung von Sortier- und Schredderrückständen aus der Aufbereitung von Schrott im Fokus. Hier sei es in der jüngeren Vergangenheit zu Problemen gekommen. „Diesbezüglich und mit Blick auf bestehende Engpässe in inländischen Verbrennungsanlagen ist die BDSV bestrebt, eine Lösung zu finden“, betont der Verband.

Indem DGAW-Präsident Obermeier die Menge an importiertem Abfall aus dem europäischen Ausland kleinrede, verdränge er die Realität. „Die Menge der Abfallimporte zur Verbrennung ist seit Jahren kontinuierlich angestiegen, allein zwischen 2010 und 2013 um rund 300.000 Tonnen“, erklärt BDSV-Präsident Heiner Gröger. Deutschland sei mit fast 6 Millionen Tonnen ein Netto-Importeur von Abfällen. Gleichzeitig hätten die Verbrennungspreise erheblich angezogen.

Obermeiers Vorwurf des jahrelangen „Jammerns“ über zu niedrige Verbrennungspreise, die das Recycling behinderten, gehe an der Stahl- und Metallrecyclingwirtschaft vorbei. Denn „Schrott brennt nicht – zumindest nicht in Müllverbrennungsanlagen“.

Wie Gröger weiter betont, habe sich die BDSV immer für das Prinzip des freien Marktes eingesetzt und werde hieran auch nichts ändern. „Insofern kritisieren wir auch nicht Hausmüllimporte aus dem europäischen Ausland. Allerdings stellen wir uns gegen fadenscheinige Begründungen für die Nichtannahme der Aufbereitungsreste in inländischen Verbrennungsanlagen, wenn Hausmüll derzeit eine bessere Rendite erbringt. Es geht eindeutig zulasten der Umwelt und Wirtschaftlichkeit, wenn unsere Mitglieder Recyclingreste quer durch die Republik fahren müssen.“

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