Jahrestagung des Verbands

Wie erwartet haben die Mitglieder des Stahlrecyclingverbands BDSV Andreas Schwenter zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Er folgt auf Heiner Gröger, der sich nach sechs Jahren an der Spitze des Verbands nicht mehr zur Wahl gestellt hat. Zum Vizepräsidenten wurde Stephan Karle berufen.

BDSV wählt Andreas Schwenter zum neuen Präsidenten


Der bayerische Unternehmer Andreas Schwenter ist neuer Präsident der BDSV Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling und Entsorgungsunternehmen. Die Mitglieder wählten den 49-Jährigen in ihrer heutigen Versammlung für die Zeit von drei Jahren mit 100 Prozent der Stimmen. Schwenter folgt damit auf den schwäbischen Unternehmer Heiner Gröger, der sich nach zwei vollen Amtsperioden aus unternehmerischen Gründen nicht mehr um das Amt beworben hatte.

Astrid Schmidhuber
Astrid Schmidhuber

Der neue BDSV-Präsident Schwenter ist seit 1999 geschäftsführender Gesellschafter der Frimberger GmbH, einem mittelständischen Stahlrecycling-Unternehmen mit Sitz in Bad Tölz bei München. Gleichzeitig ist er für die Thyssen Alfa ALFA Gruppe beratend tätig, die zu 60 Prozent an der Frimberger GmbH beteiligt ist. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann engagiert sich im Verband bereits seit über 12 Jahren, zunächst im sogenannten Juniorkreis, seit Sommer 2012 auch als Vorsitzender der Landesgruppe Süd.

Zum neuen stellvertretenden Präsidenten wurde ebenfalls einstimmig der 39-jährige Stuttgarter Unternehmer Stephan Karle gewählt, bisher Vorsitzender des Juniorkreises. Karle leitet in dritter Generation die Karle Recycling GmbH. Er folgt im Amt des Vize-Präsidenten auf Ulrich Althoff, der sich nur noch als einfaches Präsidiumsmitglied zur Wahl stellte und auch gewählt wurde.

Ebenfalls einstimmig im Amt bestätigt wurde Günter Gottschick, der bereits seit 2003 Schatzmeister der BDSV ist.

Stahlrecycler kämpfen um ihren Erhalt

In seiner Antrittsrede schwor Andreas Schwenter die Mitglieder der BDSV darauf ein, für den Erhalt der unternehmerischen Freiheit zu kämpfen. „Die Kommunen und ihre Interessenverbände wollen ein völlig anderes – nämlich staatliches – Recycling-System. Es ist aber nicht die Aufgabe des Staates, private Unternehmen aus dem Markt zu drängen und Arbeitsplätze zu vernichten.“ Seit Jahren sehe sich die Branche einem immer stärkeren Druck zur Verstaatlichung ausgesetzt, so Schwenter weiter, zudem sorge der dramatische Verfall der Rohstoffpreise dafür, dass die Unternehmen der Branche für ihren Erhalt derzeit stark kämpfen müssten.

Schwenter betonte in seiner Rede, die Mitglieder stärker in die Verbandsarbeit einbinden zu wollen: „Wir müssen auch auf regionaler Ebene gegenüber der Politik Präsenz zeigen. Der Verband wird seinen Mitgliedern das Schuhwerk dafür geben, aber die Schritte muss jeder von uns selbstständig gehen.“

Zur Bedeutung der Branche für die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung sagte Schwenter: „Auch der Umwelt zuliebe brauchen wir einen Staat, der Eigeninitiative fördert und uns nicht durch immer neue Auflagen an den Rand der Wirtschaftlichkeit drängt.“ Schwenter nannte als Beispiel, dass sich allein durch das Einschmelzen von einer Tonne Stahlschrott rund 680 Kilo Kohle, eine Tonne CO2 und 1,5 Tonnen Eisenerz einsparen ließen.

Der neue Vize-Präsident Stephan Karle betonte die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für den Verband: „Ich freue mich darauf, auch in Zukunft an zentraler Stelle im Verband die wichtigen Herausforderungen unserer Bundesvereinigung mit zu meistern. Wir verdanken unsere Schlagkraft eben auch maßgeblich dem ehrenamtlichen Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer aus unseren Mitgliedsunternehmen.“

Mit großem Applaus verabschiedeten die Mitglieder den scheidenden Präsidenten, Heiner Gröger, von 2009 bis 2015 Präsident des Verbandes. BDSV-Hauptgeschäftsführer Rainer Cosson dankte Gröger für sein „riesiges Engagement für den Verband und die Belange der gesamten Stahlrecyclingbranche“.

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