Verkauf von Beteiligungen

Der Entsorgungskonzern Befesa verschlankt sich weiter: Mit dem Verkauf von drei Tochtergesellschaften ist der Geschäftsbereich Industrial Environmental Services komplett ausgegliedert. Nun will sich das Unternehmen auf zwei Geschäftsbereiche konzentrieren.

Befesa trennt sich von weiteren Gesellschaften


Der internationale Entsorgungskonzern Befesa hat mehrere Tochtergesellschaften verkauft und damit die Geschäftseinheit Industrial Environmental Services (IES) komplett ausgegliedert. Wie die Gruppe mit Sitz in Spanien mitteilt, hat sie sich von sämtlichen Anteilen an den Tochtergesellschaften Befesa Peru, Befesa Chile und Solarca getrennt. Neuer Inhaber ist der französische Entsorger Séché Environnement.

Bereits Ende 2016 wurden die Unternehmen Befesa Gestión de Residuos Industriales und Befesa Plásticos sowie Befesa Kolumbien verkauft. Mit dem Geschäftsbereich IES hatte Befesa die Beseitigung von gefährlichen und ungefährlichen Industrieabfällen sowie Industriereinigungsleistungen angeboten. Nun will sich Befea auf die verbleibenden Segmente – dem Recycling von Stahlwerkstäuben und dem Recycling von Aluminium-Salzschlacken – konzentrieren.

Wie der Konzern weiter mitteilt, verbleibt Befesa Argentinien in der Gruppe, um die Wachstumsstrategie des Konzerns für das Recycling von Stahlwerkstäuben in dieser Region anzuführen.

Marktanteile in Europa zwischen 50 und 60 Prozent

Befesa recycelt jährlich rund 950.000 Tonnen Stahlstäube in insgesamt acht Anlagen weltweit. Für Europa gibt der Konzern einen Marktanteil von 50 Prozent an. Die Geschäfte in diesem Bereich liefen zuletzt gut: Im dritten Quartal 2016 konnte der Konzern in diesem Segment 60,3 Millionen Euro erlösen – ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 28,9 Prozent.

In der zweiten Sparte, dem Recycling von Aluminium-Reststoffen, hält Befesa in Europa einen Marktanteil von 60 Prozent. Seit 2014 betreibt der Konzern unter anderem ein Schmelzwerk in Bernburg in Sachen-Anhalt.

Insgesamt unterhält Befesa acht Anlagen in Europa, deren Recyclingkapazität insgesamt bei rund 800.000 Tonnen pro Jahr liegt. Hier laufen die Geschäfte zuletzt allerdings nicht so gut: Im dritten Quartal 2016 wurde ein Umsatzsatzrückgang von 15 Prozent auf 73,5 Millionen Euro verbucht.

Séché Environnement ist mit etwa 2.000 Mitarbeitern in Frankreich, Deutschland, Spanien, Argentinien und Mexiko einer der führenden französischen Anbieter in der Aufbereitung und Verarbeitung von allen Arten von Abfällen. Im Jahr 2016 setzte das Unternehmen 460 Millionen Euro um.

© 320°/ek | 05.04.2017

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