Geschäftszahlen für zweites Quartal

Der Entsorgungskonzern Befesa meldet für sein zweites Jahresquartal rückläufige Ergebnisse. Umsatz und Nettogewinn sind deutlich gesunken. Vor allem das Geschäft mit industriellen Dienstleistungen erlitt Einbußen.

Befesa verzeichnet Ergebnisrückgang


Das zweite Quartal verlief für die international agierende Befesa Gruppe schlechter als im Vorjahr. So lag der Umsatz über alle Unternehmenssparten mit knapp 182 Millionen Euro rund 14 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Der Nettogewinn sank um acht Prozent auf rund 7,6 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 8,2 Millionen Euro).

Grund für den Rückgang ist laut Geschäftsbericht der Verkauf sämtlicher Aktien an einer Aufbereitungsanlage für Schwefelabfälle. Diese gehörte bis Ende 2015 zum Geschäftsbereich IES (industrial environmental services). In der Folge ging der Umsatz um 30,4 Prozent auf rund 29 Millionen Euro zurück. Das Geschäft mit dem Schwefelabfällen bescherte Befesa im zweiten Vorjahresquartal noch 7,4 Millionen Euro Umsatz. Aber selbst ohne diesen Bereich erlöste die Gruppe mit IES rund 15 Prozent weniger als 2015.

Niedrige Aluminium- und Zinkpreise

Ein weiterer wesentlicher Grund waren die niedrigen Handelspreise für Aluminiumlegierungen an der Londoner Metallbörse. Das bedeutete für die Unternehmenssparte Aluminum (Abfälle aus der Aluminiumproduktion) einen Umsatzrückgang von 14 Prozent. Unterm Strich weist Befesa für das zweite Quartal 2016 einen Umsatz von 85,3 Millionen Euro aus.

Gestiegen ist hingegen die Tonnage. Inzwischen nutzt das neue Schmelzwerk in Bernburg (Sachsen-Anhalt) laut Befesa über 90 Prozent seiner Kapazität. Insgesamt produzierte der Konzern im zweiten Quartal 50.493 Tonnen Sekundär-Aluminiumlegierungen – ein Plus von 11 Prozent gegenüber April, Mai und Juni 2015. Darüber hinaus wurden mit 132.538 Tonnen 6,4 Prozent mehr Salzschlacke/verbrauchte Tiegelauskleidungen aus der Aluminiumproduktion verwertet als im zweiten Vorjahresquartal.

Die Preise für Zink standen denen von Aluminium in nichts nach, so dass auch der Geschäftsbereich Steel (Stahlwerkstäube) Federn lassen musste. Hier fiel der Umsatz jedoch nicht ganz so stark. Mit der Aufbereitung von zinkhaltigen Stahlwerkstäuben erlöste die Gruppe 49,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Minus von 6,5 Prozent. Die eingesetzten Mengen blieben mit 138.167 Tonnen stabil. Gegenüber dem zweiten Quartal 2015 war das ein Plus von lediglich 0,9 Prozent.

Zuwachs beim Geschäft mit Edelstahlstäuben

Deutlich positiv entwickelten sich die eingesetzten Mengen an Edelstahlstäuben. Laut Geschäftsbericht wurden 31.246 Tonnen verarbeitet – ein Zuwachs von 12,1 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2015. Damit erhöhte sich der Umsatz von 13 auf 14,2 Millionen Euro (plus 9,3 Prozent).

Die Aufbereitung von Stäuben aus der Stahl- und Edelstahlindustrie fasst der Entsorgungskonzern in der Unternehmenseinheit ‚Zinc’ noch einmal zusammen. Für das zweite Quartal verbucht der Geschäftsbericht für diese Einheit einen Umsatz von 68,2 Millionen Euro. Das ist gegenüber dem zweiten Quartal 2015 ein leichter Rückgang von 4,3 Prozent.

Aussichten bis Jahresende

Obwohl die Zahlen schlechter ausfielen, zeigt sich Befesa-Geschäftsführer Javier Molina mit dem zweiten Quartal 2016 zufrieden. Die Sparten Steel und Aluminum hätten sich verbessert beziehungsweise liefen gut. Das Ergebnis im Bereich IES sei im Rahmen der Erwartungen.

Mit einer Liquidität von 44 Millionen Euro sieht Molina das Unternehmen darüber hinaus finanziell solide aufgestellt.

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