Für Abfälle aus dem Gelben Sack

Die Auseinandersetzung zwischen der Genehmigungsbehörde SGD Nord und dem Aufbereiter Eu-Rec eskaliert: Die Behörde hat dem Trierer Entsorger ein Betriebsverbot erteilt. Eu-Rec darf nun keine Abfälle mehr aus dem Gelben Sack verwerten.

Betriebsverbot für Eu-Rec


Nachdem die Beschwerden von Anwohnern über Geruchsbelästigung kein Ende finden, hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) in Koblenz gestern durchgegriffen und der Recyclingfirma Eu-Rec mit sofortiger Wirkung verboten, Abfälle aus dem Gelben Sack zu verarbeiten. „Die weiterhin eingehenden Beschwerden stellen das eingesetzte Geruchsvernichtungssystem in Frage“, begründet die Genehmigungsbehörde ihr Vorgehen.

In dem seit Herbst schwelenden Streit hatten sich SGD Nord und Eu-Rec darauf verständigt, eine Abluftreinigungsanlage inklusive Biofilter zu installieren. Bis die Anlage geliefert wird, sollte ein Geruchsvernichtungssystem Abhilfe schaffen. Das wurde am 1. Juni installiert, zeigte aber offenbar nicht die gewünschte Wirkung. Erneut waren zahlreiche Anwohnerbeschwerden über Geruchsbelästigungen bei der SGD Nord eingegangen. Die Genehmigungsbehörde forderte daraufhin Eu-Rec zu einer Stellungnahme auf. Außerdem fand am vergangenen Dienstag ein weiteres Abstimmungsgespräch mit allen befassten Umweltbehörden, der Stadtverwaltung Trier, den Stadtwerken Trier und des Gesundheitsamtes statt.

In der Antwort von Eu-Rec an SGD Nord erklärte die Recyclingfirma, dass das installierte Geruchsvernichtungssystem defekt gewesen sei. Die Reparatur sei aber inzwischen erfolgt. Nachdem aber am Mittwoch erneut Beschwerden über Geruchsbelästigungen eingingen, erteilte die Genehmigungsbehörde ein sofortiges Verbot für die Verarbeitung von Abfällen aus dem Gelben Sack. Das Verbot gilt bis zur Nachrüstung der Anlage.

Eu-Rec bereitet im Trierer Hafen nach eigenen Angaben jährlich circa 24.000 Tonnen Folien aus Sammlungen der Dualen Systeme zu Regranulat auf. Dafür müssen sie von organischen Resten befreit werden. Das geschieht durch Erwärmen und Waschen. Messungen im Auftrag der SGD Nord hatten bei diesem Prozess sehr hohe Geruchsemissionen festgestellt.

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