Prognose bis 2035

Deutschland Großstädte müssen sich auf immer mehr Menschen einstellen. Bis 2035, so zeigt eine Bevölkerungsprognose, wird die Bevölkerung in den Metropolen deutlich zulegen. Das gilt nicht nur für junge Menschen.

Bevölkerungsboom in den Großstädten


Während viele ländliche Gebiete Deutschlands veröden, boomen die Großstädte. Das wird in den kommenden 20 Jahren so bleiben, wie eine Bevölkerungsprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für die Städte Berlin, Frankfurt und München zeigt. Allein Berlin wird 500.000 neue Bewohner gewinnen.

Derzeit leben rund 3,5 Millionen Menschen in der deutschen Hauptstadt, doch bis 2035 dürften es mehr als 4 Millionen sein, rechnen die IW-Forscher vor. Das sei ein Zuwachs um knapp 15 Prozent. Ähnlich stark werde auch die Bevölkerung in München wachsen, nämlich um mehr als 14 Prozent auf 1,66 Millionen. In Frankfurt am Main werden laut IW 2035 fast 814.000 Menschen leben – plus 11 Prozent.

Für den Boom der Großstädte gibt es verschiedene Gründe. „Besonders viele junge Menschen und Ausländer zieht es in die Metropolen“, erklärt IW-Forscher Philipp Deschermeier. Sie kämen in die Großstädte, um dort zu studieren, eine Ausbildung zu beginnen oder ihren ersten Job anzunehmen. Auch für Senioren würden Großstädte attraktiver. Sie würden sich eine bessere Versorgung, ein attraktiveres Freizeitangebot und mehr soziale Kontakte versprechen.

Der Zuzug vornehmlich jüngerer Menschen nach Berlin, Frankfurt und München wirkt sich auch auf das Durchschnittsalter der dortigen Bevölkerung aus. 2035 wird der Durchschnittsdeutsche laut IW-Berechnungen 46,7 Jahre alt sein. In Frankfurt hingegen wird das durchschnittliche Alter bei 42,5 Jahren liegen, in Berlin bei 42,2 Jahren und in München sogar nur bei 41,4 Jahren. Zugleich wird es in allen drei Städten mehr Kinder unter 15 Jahre und Senioren über 67 geben.

Für diese Veränderungen müssen sich die Großstädte wappnen. Insbesondere müssen die verantwortlichen Politiker dringend benötigten Wohnraum schaffen. „Bereits heute besteht ein Nachholbedarf“, sagt Deschermeier. „Das gilt auch für Kindergartenplätze und den öffentlichen Personennahverkehr, der künftig noch mehr Menschen transportieren muss.“


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