Geschäftszahlen für erstes Halbjahr 2015

Der Anlagenhersteller Binder+Co kann mit den ersten sechs Monaten dieses Jahres zufrieden sein. Umsatz, Ergebnis und Auftragseingang sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Für das Gesamtjahr lautet das Ziel: Besser abschließen als in den Vorjahren.

Binder+Co übertrifft Vorjahreswert


Der Hersteller von Aufbereitungs- und Umwelttechnik mit Sitz im österreichischen Gleisdorf hat von Januar bis Juli seinen Umsatz auf 40,95 Millionen Euro gesteigert. Der Vorjahreswert (35,76 Millionen Euro) wurde damit um knapp 15 Prozent übertroffen. Auch das Ergebnis vor Steuern (EBIT) kletterte von minus 0,49 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2014 auf plus 0,65 Millionen Euro in diesem Halbjahr.

Verantwortlich für das Umsatzwachstum dürfte die verbesserte Auftragslage sein. Mit dem Stichtag 30. Juni lag der Auftragsbestand bei 56,12 Millionen Euro. Das sind rund 1,3 Millionen Euro mehr als im gleichen Zeitraum 2014. „Sehr zufrieden“ ist Binder+Co auch mit dem Auftragseingang: „Dieser liegt zwar unter dem Wert von 2014, besteht jedoch nicht mehr aus großvolumigen System- und Anlagenprojekten mit schwachen Margen, sondern wird von ertragreicheren Einzelprojekten dominiert“, sagte Vorstandsmitglied Karl Grabner.

Verpackungstechnik ist am umsatzstärksten

Den größten Anteil am Umsatz generierte mit 42 Prozent das Segment Aufbereitungstechnik. Mit der Technik für Sieben, Nassaufbereiten, Trocknen und Zerkleinern erzielte Binder+Co 17,12 Millionen Euro. Das bedeutet gegenüber 2014 einen Umsatzrückgang von 9 Prozent, was vor allem daran liegt, dass im 1. Halbjahr 2015 keine großvolumigen Anlagenprojekte abgerechnet werden konnten. Zudem entwickelten sich die Tochterunternehmen nicht wie erwartet. Daraus resultierte ein negatives EBIT in Höhe von 0,58 Millionen Euro. Der Auftragseingang lag dem Unternehmen zufolge mit 18,71 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Im Segment Umwelttechnik hingegen legte der Auftragseingang um rund 25 Prozent auf 14,93 Millionen Euro zu. Der Umsatz erreichte 11,06 Millionen Euro und lag damit knapp 28 Prozent über dem Vorjahreswert. Jedoch blieb das Segment-EBIT mit minus 0,33 Millionen Euro negativ. Im Vorjahreszeitraum verbuchte das Unternehmen noch ein leichtes Plus von 0,07 Millionen Euro.

Im Segment Verpackungstechnik, das von der eigenständigen Tochtergesellschaft Statec Binder geführt wird, konnte der Umsatz um rund 54 Prozent auf 12,77 Millionen Euro ausgebaut werden. Das EBIT stieg sogar um rund 79 Prozent auf 1,56 Millionen Euro. Ein kleiner Wermutstropfen ist der Auftragseingang: Dieser blieb mit knapp 35 Prozent (minus 9,28 Millionen Euro) unter dem Niveau des 1. Halbjahres 2014.

Investitionen sinken deutlich

Massiv gesunken sind die Investitionen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Laut Unternehmen wurden lediglich 1,37 Millionen Euro investiert. Zum Vergleich: In den ersten sechs Monaten 2014 wurden noch 3,33 Millionen Euro ausgegeben. Grund hierfür sei, dass das über mehrere Jahre laufende Investitionsprogramm am Stammsitz in Gleisdorf 2014 weitgehend abgeschlossen wurde. Insgesamt geht Vorstandsmitglied Grabner davon aus, „Umsatz und Ergebnis 2015 über das Niveau der Jahre 2013 und 2014 heben zu können.“

Binder+Co ist eigenen Angaben zufolge Weltmarktführer in den Bereichen Siebtechnik und Glasrecycling. Die Gruppe besteht aus der Binder+Co AG, den drei hundertprozentigen Töchtern Comec-Binder S.r.l., Bublon GmbH und Binder+Co Machinery (Tianjin) Ltd. sowie dem Joint Venture Statec Binder GmbH, an dem Binder+Co einen Anteil von 50,7 Prozent hält.

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