Dänemark

Noch in diesem Monat wird in der dänischen Region Seeland mit dem Bau einer neuen Biogas-Großanlage begonnen. Das erzeugte Gas soll direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. An dem Projekt sind insgesamt vier dänische Unternehmen beteiligt.

Biogasanlage nutzt Reststoffe aus Pharma-Fabriken


In der dänischen Region Seeland entsteht derzeit eine neue Biogasanlage. Errichtet wird die Großanlage vom dänischen Energieversorger Dong Energy und vom Biogasanlagen-Hersteller Bigadan, der die Anlage auch betreiben wird. An dem Projekt beteiligt sind das dänische Unternehmen der Gesundheitsbranche Novo Nordisk sowie seine Biotechnologie-Tochter Novozymes.

In der Anlage in Kalundborg werden laut Dong Energy die Reststoffe aus den pharmazeutischen Fabriken von Novozymes und Novo Nordisk, dem Weltmarktführer im Sektor Diabetes-Pharmazie, in Biogas umgewandelt werden. Am Standort in Kalundborg sowie in Kopenhagen betreiben die beiden Pharma-Firmen große Anlagen zur Produktion unter anderem von Enzymen und Insulin.

Die Herstellung von Enzymen und Insulin basiert auf Fermentationsverfahren, die durchaus vergleichbar sind mit dem Brauen von Bier. Die bei diesem Prozess entstehende Biomasse werde zunächst in Biogas umgewandelt, wie Dong Energy berichtet. Anschließend werde das Gas auf Erdgasqualität aufbereitet und direkt ins dänische Erdgasnetz eingespeist. Die Biogasgärreste sollen als Düngemittel in der Region genutzt werden.

Mit dem Bau der Anlage wollen Dong Energy und Bigadan noch im März beginnen. Im Frühling kommenden Jahres soll die Biogasanlage in Betrieb genommen werden. Die Produktionskapazität wird laut Dong Energy bei 8 Millionen Kubikmetern Erdgas liegen. Das entspreche dem Erdgasverbrauch von etwa 5.000 dänischen Haushalten. In Kalundborg betreibt Dong Energy ein Kohlekraftwerk, das die Fabrik von Novozymes mit Fernwärme versorgt.

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