Qualitätskontrollen

Aus Bioabfall können hochwertige Komposte und Gärreste gewonnen werden. Aber nur, wenn die Qualität hinreichend gut ist. Ein Kreis verteilt deshalb gelbe und rote Karten an schlechte Getrenntsammler. Und das mit Erfolg.

Biomüll: Rote Karte für schlechte Sammler


Wenn im Kreis Gütersloh die Biotonne-Kontrolleure ausrücken, sind sie mit Handschuhen und Gartenharke bewaffnet. Am Abfuhrtag sieht man sie dann durch die Straßen laufen, von Tonne zu Tonne gehend. Dann prüfen sie die Inhalte auf Fremdstoffe, denn immer noch finden sich zu viele Störstoffe in der Biotonne.

Die Kontrolleure führen auch ein buntes Set an Hinweisschildern mit sich. Die Farbe grün steht dabei für „alles in Ordnung“, gelb für „verbesserungswürdig“ und rot als Zeichen für „grobe Verstöße“. Mit der gelben und roten Karte werden also all jene geahndet, die falsche Dinge in die Biomülltonne geworfen haben.

Die Kontrollen wurden im April und Mai in ausgewählten Abfuhrbezirken des Kreises abermals durchgeführt. Wie die Bundesgütegemeinschaft Kompost berichtet, wird über die Verteilung der Karten Protokoll geführt, so dass bei Tonnen mit roten und gelben Karten Nachkontrollen durchgeführt werden können. Bei den rot gekennzeichneten Tonnen komme hinzu, dass diese nicht geleert werden. Die Verursacher müssten die Behälter entsprechend nachsortieren oder sie als Restmülltonne kostenpflichtig entsorgen lassen.


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Das Kontrollverfahren scheint zu wirken. Die Kontrollen aus den vergangenen 6 Jahren hätten gezeigt, dass Gebiete, die während einer Aktion häufiger überprüft wurden, merkliche Verbesserungen in Bezug auf den Fremdstoffgehalt in der Biotonne aufweisen, erläutert die Bundesgütemeinschaft. Wenige stichprobenartige Kontrollen bei intensiver Pressebegleitung führten dazu, dass die Qualität der erfassten Bioabfälle mindestens stabilisiert wird und Bioabfälle mit einer ausreichenden Sortenreinheit erfasst werden.

Darüber hinaus habe sich auch gezeigt, dass ein Großteil der Biotonnen mit einer grünen Hinweiskarte versehen werden konnte. Die Verschlechterung der Bioabfallqualität sei also auf einige wenige Nutzer zurückzuführen. Laut Bundesgütemeinschaft setzen sich die Fremdstoffe in der Biotonne vor allem aus Plastiktüten und Müllbeuteln sowie Verpackungsmaterialien aus Kunststoff und Glas zusammen. Das verdeutliche, dass vor allem bei der Vorsortierung der Bioabfälle im Haushalt eine stärkere Aufklärung oder auch Kontrollen von Nöten seien.

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