Bislang kaum Projektfortschritte

Lange Zeit war es still um die sogenannte Syntrol-Thermolyse zur Kunststoffverölung. Vor gut vier Jahren wollte der Öko-Energie Umweltfonds das Verfahren, das Plastikmüll zu Öl recycelt, in einer Pilotanlage in Mannheim realisieren. Seinerzeit erhielt die Technologie sogar den Zuspruch von Cradle to Cradle-Gründer Michael Braungart. Doch die Pläne, die insgesamt vier Anlagen umfasste, zerschlugen sich.

Die Beteiligten fangen nun noch einmal von vorne an. Das Geld für eine Pilotanlage nach aktuellem Stand der Technik (Drei-Reaktor-Anlage) soll jetzt nicht mehr von Investoren kommen, sondern von Menschen auf der Straße. Aktuell suchen die Beteiligten über die Bremer Gesellschaft New Plastics Cycle (NPC) via Crowdfunding potenzielle Unterstützer. Ziel sind 800.000 Euro. Bislang haben sich auf der Seite der Plattform Indiegogo zehn Unterstützer mit insgesamt 584 Euro beteiligt. Das Ende der Kampagne ist in elf Tagen.

Wer eine Technologie verkaufen will, die aus einer Tonne Kunststoffabfall 850 Liter Heizöl machen soll, braucht Überzeugungskraft. Das weiß auch das Unternehmen NPC. Wie es auf der Kampagnen-Seite heißt, sei das Verfahren bereits im Industriemaßstab erprobt worden (Pilotanlage mit zwei Reaktoren). Eine Anlage im industriellen Maßstab sei zudem bereits bis ins letzte Detail geplant und staatlich genehmigt. Warum es eine solche Anlage bis dato nicht gibt, erklärt das Bremer Unternehmen damit, dass potenzielle Investoren eine funktionierende Pilotanlage sehen wollen.

Kommt das Geld tatsächlich zusammen, soll die Pilotanlage zunächst ihren wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen beweisen. Sie soll dann wohl die Blaupause für eine wirtschaftlich sinnvolle Anlage sein. Der Invest dafür liege im zweistelligen Millionenbereich.

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© 320°/bs | 24.01.2018