Sicherung der Abfallentsorgung

Die beiden Müllverbrennungsanlagen in Böblingen und Ludwigshafen werden sich in Zukunft gegenseitig unterstützen, wenn es zu Betriebsausfällen oder Störungen kommt. Beide Partner wollen künftig eng zusammenarbeiten.

Böblingen und Ludwigshafen schließen Ausfallverbund


Der Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen (RBB) und die GML Abfallwirtschaftsgesellschaft Ludwigshafen haben eine Vereinbarung über einen kommunalen Ausfallverbund geschlossen. Die beiden Partner vereinbarten, zukünftig bei Bedarf durch die gegenseitige Übernahme von Siedlungsabfallmengen zusammenzuarbeiten. Danach unterstützen sich der RBB und die GML gegenseitig bei der Überbrückung von vorübergehenden Engpässen, wie etwa Revisionen und Betriebsstörungen. Die gegenseitigen Anlieferungen erfolgen als „Mengentausch“, das heißt über Gegenlieferungen in der gleichen Menge.

Der Vertrag zwischen dem RBB und der GML ergänzt den jeweils landesspezifischen Ausfallverbund zwischen den baden-württembergischen und dem rheinland-pfälzischen Müllverbrennungsanlagen. „Wir halten dies für einen wichtigen Schritt zur Sicherung der Entsorgung in unseren Regionen, da die Marktsituation durch die Überlastung der Verbrennungsanlagen in Deutschland seit einiger Zeit so stark angespannt ist, dass im Bedarfsfall keine freien Kapazitäten zu finden wären“, so die beiden Geschäftsführer Wolf Eisenmann (RBB) und Thomas Grommes (GML).

Außerdem streben der RBB und die GML an, die zeitliche Lage ihrer Revisionen aufeinander abzustimmen. RBB und GML beabsichtigen auch darüber hinaus eng zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen, so dass immer möglichst große Verbrennungskapazitäten in Betrieb sind.

Der RBB ist ein kommunaler Zweckverband in Baden-Württemberg, der von 4 Gebietskörperschaften gebildet wird. Er ist verantwortlich für die sichere und umweltgerechte Restabfallverwertung für 1,3 Mio Einwohner. Der RBB betreibt in Böblingen das Restmüllheizkraftwerk mit einer Kapazität von rund 160.000 Jahrestonnen. Dabei werden jährlich rund 212.000 Megawattstunden Fernwärme für die Städte Böblingen und Sindelfingen und 65.000 Megawattstunden Strom erzeugt.

Die GML ist eine GmbH im 100-prozentigen Kommunaleigentum, die 11 Gebietskörperschaften in Rheinland-Pfalz gehört. Sie ist verantwortlich für die Restabfallverwertung für eine Million Einwohner. Die GML betreibt das Müllheizkraftwerk Ludwigshafen mit einer Kapazität von ca. 200.000 Jahrestonnen. Aus den Abfällen werden jährlich rund 214.000 Megawattstunden Fernwärme für Ludwigshafen und 64.000 Megawattstunden Strom aus Abfällen erzeugt.

 

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