Bessere Auslastung

Die Betreiber des Restmüllheizkraftwerks Böblingen sind mit dem abgelaufenen Jahr zufrieden. Wie der Zweckverband mitteilt, wurde noch nie so viel Müll verbrannt und Energie vermarktet. Künftig soll das Ergebnis noch getoppt werden.

Böblinger MVA verkauft mehr Strom und Fernwärme


Der Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen (RBB) weist für 2016 das bislang beste Ergebnis seit Anlagenstart aus. Sowohl Verbrennungsmengen als der Energieverkauf und die Anlagenverfügbarkeit (Betriebszeit) konnten deutlich gesteigert werden. RBB-Geschäftsführer Wolf Eisenmann spricht von einer „hervorragenden Wirtschaftlichkeit“.

Laut RBB wurden im vergangenen Jahr 167.340 Tonnen Abfall verbrannt – 20 Prozent mehr als die ursprüngliche Auslegungsmenge. Darüber hinaus wurden 12.199 Tonnen Biomasse eingesetzt. Das entsprach einem Zuwachs um 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die RBB.

Mehr Strom und Fernwärme

Weil mehr Material verbrannt wurde, stieg die Anlagenverfügbarkeit auf knapp 92 Prozent. In der Folge konnte 2016 mehr Energie für die Region bereitgestellt werden.

Beim Fernwärmeverkauf verzeichnete die RBB mit 216.200 Megawattstunden ein Plus von 1,8 Prozent gegenüber 2015. Die erzeugte Strommenge stieg auf 70.148 Megawattstunden. Die Verbrennung von Biomasse lieferte 3.063 Megawattstunden Strom und 19.415 Megawattstunden Fernwärme.

„Die Böblinger Anlage erreicht mit diesen Erfolgszahlen erneut eine nachhaltige Effizienzsteigerung. Verbrennungskapazität sowie die Werte der Energieerzeugung bestätigen einmal mehr die Auslastung sowie die hervorragende Wirtschaftlichkeit“, sagte RBB-Geschäftsführer Wolf Eisenmann.

Verbrennungsanlage für Klärschlamm geplant

Allein mit den Fernwärmewerten könne nach Berechnungsmethode der ITAD der Energiebedarf von über 39.300 Haushalten mit je 100 Quadratmetern Wohnfläche gedeckt werden. Zudem würden durch die Müllverbrennung 57.924 Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Diese positive Bilanz soll nach dem Willen von Wolf Eisenmann künftig noch verbessert werden. Derzeit denkt der Zweckverband am Böblinger Standort über den Bau einer Anlage zur Klärschlammverbrennung mit Phosphorrückgewinnung nach. Eine entsprechende Studie wurde im November vorgestellt. Darin hieß es, dass die Wirtschaftlichkeit einer Klärschlammmonoverbrennungsanlage in Böblingen bei einem Durchsatz von 100.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr sehr attraktiv sei.

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