Trend zeigt nach oben

Der Winter 2013/14 war zu schwach, um der Pelletproduktion Auftrieb zu geben. Für 2015 sind die Branchenvertreter optimistischer.

Branchenverband erwartet steigende Pelletproduktion


Aufgrund des milden Winters 2013/14 fiel die Pelletproduktion in Deutschland höher aus als der Verbrauch. Nach Angaben des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) belief sich die Produktion im vergangenen Jahr auf knapp 2,1 Millionen Tonnen. Demgegenüber stand ein Verbrauch in Höhe von rund 1,8 Millionen Tonnen. Insgesamt stand eine Produktionskapazität von etwa 3,2 Millionen Tonnen zur Verfügung.

Pelletproduktion_und_InlandsbedarfFür das neue Jahr 2015 erwartet der Verband eine Steigerung der heimischen Pelletproduktion um 10 Prozent. Auch hinsichtlich der Neuinstallation von Pelletfeuerungen ist der DEPV optimistisch – hier rechnet er mit einem Wachstum von 15 Prozent.

„Das Jahr 2014 war für den gesamten Wärmemarkt und besonders auch für das Heizen mit Pellets nicht zufriedenstellend“, sagt Andreas Lingner, Vorsitzender beim DEPV. „Auch 2015 wird kein einfaches Jahr. Um am Ende die vierhunderttausendste Anlage in Betrieb nehmen zu können, wird es darauf ankommen, mit frühen Signalen am Markt eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Das könnte durch neue Anreize im Marktanreizprogramm entstehen, das dem Verbraucher endlich als die attraktive Abwrackprämie für alte Heizungen präsentiert werden muss!“

Deutschland bleibt Nettoexporteur

Hauptproduktionsgrundlage der Pellets waren mit 89 Prozent Sägeresthölzer, also die in Sägewerken anfallenden Späne und Hackschnitzel. Wie der DEPV betont, stammten 97 Prozent der Holzpellets aus ENplus-zertifizierten Produktionen. Geliefert werden Pellets zu 79 Prozent in loser Form mit dem Tankwagen. Sackware (Pellets in 15 kg-Säcken) kommt auf einen Verkaufsanteil von 21 Prozent und wird insbesondere zur Verwendung in Pelletkaminöfen eingesetzt.

Der Durchschnittspreis für Pellets lag im vergangenen Jahr bei 258,34 Euro je Tonne. Die gegenwärtige Ölpreisentwicklung wird aus Sicht des Fachverbandes die wirtschaftlichen Argumente für eine Pelletheizung nicht aushebeln. Seit Beginn der Aufzeichnungen des Pelletpreises 2002 habe es immer wieder Situationen gegeben, in denen Öl sogar günstiger als Pellets war, erklärt der DEPV. Dem mittelfristigen Preisvorteil von Pellets habe dies nicht geschadet. In den vergangenen 10 Jahren habe der Preisvorteil 35 Prozent betragen.

Wie der Verband weiter erklärt, bleibt Deutschland auch 2014 Nettoexporteuer von Pellets. Der Überschuss belief sich im vergangenen Jahr auf voraussichtlich über 250.000 Tonnen, über 70.000 t mehr als im Vorjahr.

400.000 Anlagen bis Ende 2015

Laut DEPV gab es Anfang 2015 in Deutschland insgesamt 358.000 Pelletfeuerungsanlagen. Davon sei der Großteil der typische Heizkessel für Ein- und Zweifamilienhäuser (Leistung < 50 kW), von dem rund 231.000 Stück im Einsatz sind. Darüber hinaus gebe es rund 116.500 Pelletkaminöfen in deutschen Wohnzimmern (Wärmeerzeugung 300 GWh, Jahresverbrauch: 0,8 Tonnen/Ofen). Weiterhin gut nachgefragt werden größere Pelletfeuerungen (Leistung > 50 kW), von denen es rund 10.500 Anlagen in Deutschland gebe, die rund 3.000 GWh Wärme bereitstellten. Knapp 40 Prozent der in Deutschland genutzten Pellets würden bereits in größeren Anlagen verbraucht (Jahresverbrauch je Anlage: rund 69 Tonnen/a).

Behält der DEPV mit Wachstumsprognose von 15 Prozent Recht, dann könnten rund 42.000 neue Anlagen hinzukommen. Im Einzelnen wären dies 18.150 Pelletkaminöfen, 22.000 Heizungen und wasserführende Öfen (< 50 kW) sowie 1.850 Pelletheizungen und KWK-Anlagen (> 50 kW), rechnet der Verband vor. Das würde am Ende des Jahres einem kumulierten Anlagenbestand von 400.000 Stück entsprechen.

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