Zusätzliche Verbrennungskapazität

In Berlin wird die Abfallverbrennungskapazität in der MVA Ruhleben knapp. Abhilfe könnte das EBS-Kraftwerk Rüdersdorf leisten. Die Anlage gehört zu Vattenfall, doch BSR steht bereits in Verhandlungen über den Kauf des Kraftwerkes.

BSR will EBS-Kraftwerk Rüdersdorf erwerben


Die Berliner Stadtreinigung (BSR) verhandelt angeblich mit dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall über den Kauf des EBS-Kraftwerkes Rüdersdorf. Beide Unternehmen hätten die Verhandlungen bestätigt, berichtet die Berliner Morgenpost.

Das 2009 in Betrieb genommene EBS-Kraftwerk Rüdersdorf befindet sich sieben Kilometer östlich von Berlin im Landkreis Märkisch-Oderland. Die Anlage wurde für die Verbrennung von Ersatzbrennstoffen (EBS) zur Erzeugung von Strom und Wärme entwickelt. Heute stellt das Kraftwerk unter anderem Strom für die Cemex OstZement GmbH bereit.

Allerdings zählt Vattenfall die Abfallentsorgung nicht zu seinen Kernkompetenzen. Der Konzern will sich daher aus dem Entsorgungsgeschäft zurückziehen und plant den Verkauf des EBS-Kraftwerkes.

Bislang werden in der Anlage jährlich rund 240.000 Tonnen EBS eingesetzt. Erst vor kurzem hatte Vattenfall die Genehmigung erhalten, künftig auch Hausmüll verfeuern zu dürfen. Damit erhöht sich die Kapazität auf 270.000 Jahrestonnen, davon bis zu 100.000 Tonnen gemischte Siedlungsabfälle.

Die BSR verfügt in der MVA Ruhleben über eine Verbrennungskapazität von rund 520.000 Jahrestonnen. Im Jahr 2014 lag der Durchsatz bei 534.000 Tonnen. Die Anlage verfügt über 5 Linien und wurde 1967 in Betrieb genommen.

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