Thermische Verwertung von Klärschlamm

Die große Koalition hat den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung beschlossen. Das müsse verbindliche Regelungen zur Energieeffizienz nach sich ziehen, fordert der Bundesverband HTC.

Bundesverband HTC fordert energieeffiziente Regelungen


Der sicheren Beseitigung von Klärschlamm dürfe keine Erhöhung der Umweltbelastung durch den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen gegenüberstehen, so der Bundesverband. Die Verbrennung von Klärschlamm erfolge aufgrund des hohen Wasseranteils heute oftmals unter Zufeuerung fossiler Brennstoffe, was zu einer negativen Ökobilanz führe. Zukünftig müsse im Sinne des Klimaschutzes sichergestellt werden, dass Klärschlamm vor der Verbrennung in geeigneter Weise entwässert werde, um bei der Verbrennung einen Energieüberschuss zu erzielen. Dadurch werde eine Substitution fossiler Energieträger, beispielsweise in der Zementindustrie oder in Braunkohlekraftwerken, und folglich eine CO2-Reduktion ermöglicht.

Der Bundesverband setzt sich dafür ein, die Hydrothermale Carbonisierung (HTC) als besonders geeignetes Verfahren zu benennen. Das Verfahren habe gegenüber klassischen Entwässerungs- und Trocknungstechnologien eine sehr vorteilhafte Energiebilanz die benannt werden. Verschiedene Studien, beispielsweise vom ifeu-Instituts, hätten die Überlegenheit der HTC bereits aufgezeigt. Weiterhin betont der Bundesverband, dass durch die Hydrothermale Carbonisierung eine Rückgewinnung der im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffe, insbesondere des Phosphors, erleichtert wird und damit die Forderung zur gleichzeitigen Nutzung des Düngepotentials des Klärschlamms erfüllt werden kann.

Durch die Hydrothermale Carbonisierung (HTC) von Biomasse werde eine CO2-neutrale Biokohle hergestellt, die als Substitut für fossile Kohle eingesetzt werden kann. Sie sei speicherfähig, durch ihren hohen spezifischen Energiegehalt transwürdig und erlaube damit die dezentrale Nutzbarmachung biogener Stoffe am Ort der Biomassequelle. In Deutschland ließe sich durch den Einsatz der HTC-Biokohle etwa 4,5 Prozent des CO2-Ausstoßes reduzieren. Die notwendigen biogenen Reststoffe sind nach Angaben des Bundesverbands bereits heute verfügbar und werden nicht oder zumindest nur ungenügend und wenig effizient verwertet.

Mehr zum Thema
Betonherstellung: So soll der CO2-Ausstoß auf netto Null reduziert werden
„Unverpackt trifft immer noch den Nerv der Menschen“
„Der Getränkekarton hat eine unglaublich schlechte Recyclingbilanz“
EU-Parlament stimmt Verpackungsverordnung zu
Freiburg bereitet Einführung einer Verpackungssteuer vor
Kunststoffrecycling: Covestro plant Zusammenarbeit mit Automobilindustrie
Pyrum erhält Nachhaltigkeitszertifizierung
EU-Parlament stimmt Ökodesign-Verordnung zu
Alpina führt digitalen Produktpass ein
Schott will den Kreislauf weiter schließen
Neue Kennzeichnung für CO2-armen Stahl
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein