Probleme in der Praxis

Die gemeinsame Erfassung von Flachbildschirmen und Röhrenbildschirmen bereitet in der Praxis Probleme. Die bruchfreie Befüllung von Containern werde umgangen, beklagt der bvse.

bvse fordert getrennte Sammlung von Flachbildschirmen


Laut bvse zeigt die Praxis, dass die gemeinsame Erfassung von Flachbildschirmen und Röhrenbildschirmen erhebliche Probleme bereitet. Vielfach würden die Flachbildschirme bei der gemeinsamen Lagerung und dem gemeinsamen Transport stark beschädigt, was unter anderem zu einer ungehinderten Freisetzung von Quecksilber führe.

„Für den bvse-Fachverband Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling ist daher klar, dass es Handlungsbedarf gibt. Die Erfassung der Sammelgruppen muss sich an den Erfordernissen des Recyclings orientieren. Denn nur wenn die Altgeräte bereits sortenrein und in einer hohen Qualität an den Erstbehandlungsanlagen ankommen, kann eine entsprechende Wertstoffgewinnung und eine sichere Schadstoffentfrachtung gelingen“, so Klaus Müller, bvse-Vizepräsident und Fachverbandsvorsitzender.

Mangelhafter Vollzug

Flachbildschirme und Röhrenbildschirme gehören gemeinsam zur Sammelgruppe 3. Zwar besteht für die Gebietskörperschaften die Pflicht, die Behältnisse so zu befüllen, dass ein Bruch möglichst vermieden wird, allerdings werde dies in der Praxis umgangen und kaum überprüft, so der bvse. „Auf den Vollzug möchten wir uns dabei nicht verlassen“, sagt Müller. „Wir müssen hier zu einer vernünftigen Lösung kommen.“

Müller verweist darauf, dass der bvse bereits im parlamentarischen Verfahren zur Novelle des ElektroG gefordert hatte, dass innerhalb der Sammelgruppe 3 Röhrenbildschirme und Flachbildschirme separat gesammelt werden. Dabei stelle sich allerdings auch die Frage, welche logistischen Systeme am besten für den Transport aller Flachbildschirme geeignet sind und welche Behälter auch alle Größen und Formate an Flachbildschirmen aufnehmen.

„Der vom Umweltbundesamt initiierte Praxistag Behältergestellung hat die Schwachstellen des bisherigen Systems offen gelegt“, meint Müller. „Über bessere Alternativen für die Zukunft muss ernsthaft nachgedacht werden, zumal der Anteil der Flachbildschirme weiter zunimmt. Wir planen nun, einen Vorschlag seitens des bvse zu unterbreiten.“

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