BIR-Herbsttagung in Warschau

Der internationale Handel mit Stahlschrott war in der ersten Jahreshälfte insgesamt rückläufig. China speist seinen Schrottbedarf zunehmend aus heimischen Quellen, wie Zahlen des Welthandelsverbands BIR belegen.

China braucht weniger Importe


Die Zahlen, die der Welthandelsverband BIR für das erste Halbjahr 2013 vorgelegt hat, bestätigen den Negativtrend der vergangenen 6 Monate. Alle großen Player auf dem weltweiten Stahlschrottmarkt weisen rückläufige Zahlen aus. Die EU meldet einen Rückgang des Stahlschrottverbrauchs um 7,8 Prozent, die USA um 8,7 Prozent und die Türkei um 7,9 Prozent. In Russland ist der Verbrauch um 12,9 gesunken, in Japan um 2 Prozent.

Zu Buche schlägt vor allem die Flaute in der Türkei. Der weltweit größte Importeur von Stahlschrott hat seine Importe von Januar bis Juni dieses Jahres um 18,2 Prozent auf 9,273 Millionen Tonnen gedrosselt. Die Exporte aus den USA, der EU und Kanada seien deshalb merklich zurückgegangenen, berichtete Rolf Willeke auf der BIR-Herbsttagung in Warschau. Willeke erhebt die internationalen Stahlrecycling-Daten alle 6 Monate für das BIR. Auch für die anderen großen Schrottimporteure registriert er einen deutlichen Rückgang der eingeführten Mengen.

So hat Südkorea die Einfuhren um 7 Prozent auf 4,805 Millionen Tonnen gedrosselt. Indien reduzierte die Importe um 19,4 Prozent auf 3,457 Millionen Tonnen. China importierte 8,5 Prozent weniger Schrott, erhöhte aber zugleich den Schrottverbrauch insgesamt, was nicht nur Willeke als Zeichen dafür deutet, dass China zunehmend auf inländische Schrottquellen zurückgreift.

Die rückläufigen Importe spiegeln sich in der Ausfuhrstatistik der großen Exportländer. Die Stahlschrottausfuhren der USA, des weltweit größten Stahlschrott-Exporteurs, haben sich in der ersten Jahreshälfte um 12 Prozent auf 9,922 Millionen Tonnen verringert. Die Ausfuhren der EU gingen um 21,5 Prozent auf 8,145 Millionen Tonnen zurück. Auch Russland weist einen Rückgang um 19,8 Prozent auf 1,568 Millionen Tonnen aus.

Gute Zahlen meldet allein Japan. Nippon konnten die Ausfuhren in den ersten 6 Monaten dieses Jahres auf 4,764 Millionen Tonnen steigern. Das entspricht einer Zunahme um 16,9 Prozent.

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