Abfallmarkt China
Trotz eines bestehenden Kreislaufwirtschaftsgesetzes steht Chinas Abfallwirtschaft noch ganz am Anfang. Doch das soll sich nun ändern. Die chinesische Regierung hat Mengenvorgaben für das Recycling ausgerufen. Bis 2020 sollen die Ziele erreicht werden.
Chinesische Regierung forciert Recycling
Die chinesische Regierung will künftig mehr auf Recycling setzen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua mitteilt, sieht eine neue Leitlinie vor, dass China bis 2020 jährlich 350 Millionen Tonnen Altstoffe wiederverwerten will. Stoffe wie Stahl, Nichteisenmetalle, Kunststoffe und Papier seien dabei im Fokus.
Die Leitlinie wurde gemeinsam vom Ministerium für Industrie und Informationstechnologie, dem Handelsministerium und dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie veröffentlicht, so Xinhua. Im Detail sei geplant, bis 2020 etwa 150 Millionen Tonnen Stahl sowie 18 Millionen Tonnen Nichteisenmetalle zu recyceln. Darüber hinaus sollen künftig 23 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle und die Hälfte des gesamten Altpapieraufkommens aufbereitet werden.
Ob bereits konkrete Maßnahmen geplant sind, bleibt unklar. Die chinesische Führung macht hierzu keine Angaben. Das Medienportal Caixin Online zitiert in einer Nachricht von vergangener Woche diesbezüglich die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC). Demnach will China bis 2020 etwa 37 Milliarden US-Dollar ausgeben, um seine Müllberge zu verkleinern.
Etwa zwei Drittel des Geldes sollen in die Verbesserung der Hausmüllentsorgung fließen, in Verbrennungsanlagen, Deponien und Recyclingsysteme. Darüber hinaus weiß Caixin Online von einer in den nächsten Wochen geplanten Verordnung, die Haushalte und Unternehmen verpflichten soll, ihre Abfälle zu sortieren.
Laut aktuellen Zahlen fallen in China jährlich allein in Städten rund 180 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle an. Die Industrie erzeugt obendrein mehr als drei Milliarden Tonnen fester Abfälle. Hinzu kommen knapp 32 Millionen Tonnen Sondermüll pro Jahr.
